Hochzeit der Rose
"Für mich soll es viele Rosen regnen"
Ich trage die "rosigen Zeiten" der Kohfidischer Gartentage immer noch in meinem Herzen und freue mich gleichzeitig auf das Bad Sauerbrunner Rosenfest am 10. und 11. Juni. Als Jugendliche hätte ich nie gedacht, dass ich der Königin der Blumen einmal so verfallen sein würde.
In meinem Garten ist der Überschwang und die Trunkenheit vom letzen Regen deutlich zu bemerken. Rosenteppiche auf allen Wegen und neue Knospen raufen sich um die besten Startnummern. Die Duftrose beim Eingang begrüßt meine Gäste und weiß von ihrer magischen Kraft, Störenfriede fern zu halten.
Fast alle Sprachen der Welt haben einen Namen für sie und fast alle Völker kennen sie als das Symbol für Liebe und Schönheit. Die Tatsache, dass Menschen so genannte „Rosenkriege“ führen und die alte Kulturpflanze beispielsweise als undurchdringliche Dornenhecke sowohl in Märchen und Mythen als auch Religionen vorkommt, führe ich auf die Wehrhaftigkeit durch ihre Dornen zurück.
Egal wie hektisch ein Tag beginnt, ich stecke meine Nase für wenige Augenblicke tief in eine Blüte. Ah! Energie und gute Laune pur.
Hol dir deinen stimmungserhellenden, nervenstärkenden Kick und stelle ganz einfach eine Duftrose auf deinen Arbeitstisch oder auf dein Nachtkästchen!
Rituale für so genannten „Liebeszauber“ mit Rosen und ein kleines, feines Rezept für das Wecken der Sinne, für erhöhte Aufmerksamkeit und sinnliches Prickeln verrate ich gerne. Ich mische duftneutrales Pflanzenöl mit ein paar Tropfen 100% rein ätherischem Öl der Damaszener- oder Mairose, gebe je nach Lust und Laune entweder ein paar wenige Tropfen vom ätherischen Öl der Vanille oder Sandelholz dazu und verwende das Öl entweder als Parfum, in einem Körperöl oder Badezusatz.
Tipp: Anfang September kommt Robert Kallinger, seines Zeichens systmischer Scentcoach - also Duftcoach, wieder ins Burgenland und wird unter anderem in Mattersburg außergewöhnliche Duftseminare abhalten!
Die ursprünglich aus Persien stammende Blume ist derzeit mit weit über 13.000 verschiedenen Sorten vertreten aber für mich sind natürlich meine die schönsten und die geschmacklich besten!
Die Liste der Verwendungsmöglichkeiten der Blütenblätter, pur oder in Form von Rosenöl, -wasser, - essig, -gelee, -tee,- likör, -oxymel, -salbe,…in der Hausapotheke, Kosmetik oder Küche ist so lang, dass sie ganze Bücher füllen. Rosen-Rezepte sind für mich mindestens so verführerisch wie ihr Duft. Jedes Jahr stellt sich mir dieselbe schwierige Frage: Wie viele Blüten werde ich für welche Rezepte opfern?
Ganz oben auf der Hitliste steht immer noch mein „Rosenkavalier“.
Wie hoch sein Grad der Betörung ist, hängt allein von der Qualität der Rosenblütenblätter ab. Das Likör-Rezept an und für sich ist simpel. Ich fülle ein Einmachglas bis zur Hälfte mit den Blütenblättern einer dunklen Duftrose.
Die Blüten sollten an einem sonnigen, trockenen Tag gepflückt und frisch und ungewaschen verarbeitet werden. Zu den Blüten lege ich eine aufgeschlitzte Vanilleschote, 1 gequetschte Kardamom-Kapsel und ein paar Scheiben einer Bio-Orange. Dann gebe ich Zucker dazu – die Menge hängt davon ab, wie süß der Likör sein soll – und übergieße alles bis zum Glasrand mit Wodka.
Nach 3-monatiger Ruhezeit am hellen aber nicht zu heißen Fenster, kann der Likör abgeseiht und abgefüllt werden.
Berauschend und das ganz ohne Alkohol kann auch mein Rosen-Lassi wirken. Püriere dazu ganz einfach Joghurt mit etwas Mineralwasser, Honig, Rosenblüten, Vanillemark und einer Messerspitze Rosenpfeffer….mmh!
Für die Hausapotheken-Rezepte kommen in erster Linie die Blüten wilder Rosen zum Einsatz. Wildrosen, dazu zählen unter anderen die Hunds-, die Moos,- die Essig- oder die Kartoffelrose, sind der Ursprung aller Rosensorten. Wie bei anderen Rosengewächsen ist bei den wilden Formen die fünfteilige Blüte gut zu erkennen, aus denen sich später ebenfalls die Vitamin C-hältigen Hagebutten entwickeln. Die Blüten sind häufig ungefüllt und daher auch bei Insekten und Vögeln sehr begehrt.
Bei dieser Gelegenheit, lass mich dir einen wichtigen Gartentipp geben: Pflanze niemals eine Rose an eine Stelle wo schon einmal eine andere Rose war!
Rosenblüten sind voller heilkräftiger Inhaltsstoffe.
Sollte der Körper nach den Feierlichkeiten ein wenig Entsäuerung und der Kopf ein wenig Frische benötigen, ist Rosen-Tee mit frischen oder auch getrockneten Blüten das richtige.
Rosenblüten-Essig ist die perfekte Zutat für Sommersalate, ein Frischekick, wenn ich ein paar Esslöffel mit Mineralwasser aufspritze und angenehm kühlend und beruhigend in Form von Umschlägen bei Hautproblemen und Verbrennungen.
Eine Rosensalbe mache ich so: Ich gebe 1 große Hand voll gequetschte Blütenblätter in einen Topf und bedecke sie mit Kokosöl. Im Wasserbad, bei etwa 50 Grad C, werden sie für eine Stunde lang im heißen Fett ausgezogen. Nach 24 Stunden Ruhezeit, seihe ich die Blütenblätter ab, erwärme das angereicherte Fett nochmals und rühre ( für ½ Liter Fett) 2 bis 3 Esslöffel Bienenwachsperlen ( aus der Apotheke ) unter.
Duft und Wirkung kannst du natürlich mit ein paar wenigen Tropfen 100 % rein ätherischen Rosenöl, das du kurz vor dem Abfüllen einrührst, unterstützen. Jetzt wird die flüssige Salbe in sterile Tiegeln gefüllt. Bei Zimmertemperatur ist die Salbe gut 1 Jahr lang haltbar. Ich verwende sie bei Nagelbettentzündungen, zur Behandlung von kleinen Wunden, als Lippenbalsam ….und manchmal auch nur weil sie so gut duftet!
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