Triathlon | Christian Klawacs
Trophäenvitrine selbst kreiert
PÖTTSCHING/WIENER NEUSTADT. Unaufhörlich dringt die Säge in das Holz, es ist laut und staubig, Holzspäne fliegen durch die Luft – bei dieser handwerklichen Tätigkeit ist Geschicklichkeit gefordert und für Christian Klawacs wurde die Tischlerei zu seiner Berufung. Das liegt bereits drei Jahrzehnte zurück. „Ich konnte mir nie vorstellen, dass ich ein Studium an einer Uni beginne. Ich wollte schnell Geld verdienen und mir mein erstes Moped und Auto selbst kaufen“, erzählt der Wiener Neustädter schmunzelnd.
Um dann damit als begeisterter Fußballer zu den Spielen oder zum Mannschaftstraining zu fahren. In seiner bisherigen Berufslaufbahn hat Christian Klawacs nur zwei Firmen in seiner Vita stehen. Bis 2001 war Klawacs als Tischler bei der Firma Raidl in Wiener Neustadt angestellt, danach folgte der Wechsel zur Firma F/List, die sich auf maßgefertigtes High-End-Interieur für Luftfahrzeuge und Yachten spezialisiert hat. In einer kreativitätsbetonten Tätigkeit stellt er hier Skizzen, Pläne oder Werkzeichnungen her. Holzbearbeitungstechniken wie Messen, Anreißen, Hobeln, Stemmen, Sägen, Bohren und Schleifen stehen für ihn seit einigen Jahren nur mehr zuhause in seiner Freizeit auf dem Programm – worü-ber sich seine Frau Sandra freut, wenn ein neues Möbelstück das Eigenheim ziert. Oder eine neue Vitrine, um seine Urkunden oder Pokale darin zu platzieren.
Vier Ironman über volle Distanz
Denn die Leidenschaft von Christian Klawacs ist Triathlon und Ausdauersport. Bis heute blickt der für das Tri-Team Pöttsching aktive gebürtige Neunkirchner auf knapp 100 absolvierte Triathlon-Wettkämpfe in unterschiedlichen Distanzen zurück – darunter auch auf vier Ironman-Teilnahmen und drei Ironman-Wettkämpfe über die Halbdistanz. Beim Tri-Team Pöttsching ist Christian Klawacs nicht nur eine starke Vereinsmarke, sondern auch Athletensprecher im Klub, der eine klare Präferenz verfolgt: „Immer schneller werden.“ Es ist eine persönliche Forderung an sich selbst, denn es gilt, mit Ausdauer, Ehrgeiz und unbändigem Willen das Ziel nach 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und 42,2 km Laufen zu erreichen.
"Es war eine Spitzensaison"
Seine persönliche Bestzeit liegt klar unter 10 Stunden – diese magische Iroman-Schallmauer unterbot der 45-Jährige im Vorjahr. Beim heurigen Ironman in Podersdorf hielt die Stoppuhr bei 9:26:44 an. Der Lohn: Vize-Landesmeistertitel bei den gleichzeitig ausgetragenen burgenländischen Landesmeisterschaften. „Für mich war es eine Spitzensaison“, strahlt Christian Klawacs, der die Leistungssteigerung auch seinem Trainer Mario Fink verdankt. Diese war ein sportliches Zuckerschlecken für Christian Klawacs, der sich sonst an keinen strikten Diätplan hält – in einer Saison, die auch aufgrund der strengen Corona-Vorschriften besonders herausfordernd war. Umso besser für Christian Klawacs, der stets nach vielen wöchentlichen Trainingsstunden eine sitzende Tätigkeit ausübt, aber nach wie vor den Holzgeruch liebt und dabei betont: „Ich gehe sehr gerne arbeiten.“
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