Frost und Schnee: „Mit blauem Auge davongekommen“
Schnee und Frost schaden der Landwirtschaft – die Schadenshöhe ist noch nicht absehbar.
Tief saß der Schock des Vorjahres noch in den Knochen der Winzer und Bauern im Bezirk: nach dem Frühjahrsfrost 2016 hatten sie erhebliche Ernteeinbußen zu verzeichnen. Heuer drohte ein ähnliches Schicksal.
Erstes Resümee der Bauern
Die vergangene Woche war geprägt von Schneefall und zum Teil tiefen Minustemperaturen – große Feinde der Pflanzen um diese Jahreszeit. Die Bezirksblätter haben sich mit drei Bauern über die Situation im heurigen Jahr unterhalten. So unterschiedlich die Herangehensweise der drei an das Schlechtwetter war, so einheitlich fällt ihr Resümee aus: Wie groß der Schaden sein wird, kann jetzt noch nicht beziffert werden.
Besser als befürchtet
Thomas Schandl, Geschäftsführer der Domaine Pöttelsdorf, vermutet, dass der Schaden nicht so schlimm wie voriges Jahr ist. Auch die Nacht auf 21. April war nicht so kalt wie prognostiziert: „Wir haben vor dem Schlafengehen ein Stoßgebet geschickt, damit es nicht so kalt wird“, schmunzelt der Winzer, der auch keine besonderen Maßnahmen gesetzt hat, weil „sich das Räuchern beim Wind als sehr schwierig erweist“.
Sonnenkraft besänftigen
Mario Migsich vom Weingut Migsich in Antau hingegen hat Strohballen ausgelegt und angezündet. „Durch den Rauch wollten wir einerseits wärmen, aber vor allem ging es uns darum, durch den Rauch die Hitzeeinstrahlung der Sonne zu besänftigen“, erklärt der Weinbauer, dass große Gefahr durch den schnellen Temperaturunterschied herrscht. „Ich denke, das ist uns gut gelungen und wir sind mit einem blauen Auge davongekommen.“
Die Eisheiligen kommen erst
Obstbauer Gustav Koch aus Wiesen war der Schnee lieber als trockene Kälte. „Die vorläufige Schadenshöhe wird sich erst in den nächsten Wochen zeigen“, so Koch, der sein Obst heuer frostversichert und zum Teil mit Spezialvlies bedeckt hat. Der tatsächliche Schaden wird erst bei der Ernte zu sehen sein.
Zuletzt weist Koch noch darauf hin, dass uns die Eisheiligen, die im Vorjahr einen Großteil der Ernte zerstört haben, Mitte Mai noch bevorstehen.
Fotos:
@Weingut Migsich, @Obstbau Koch
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.