Winzer aus dem Bezirk Mattersburg: „Der Klimawandel ist ein Vorteil für unsere Region“
Die anhaltende Hitze der vergangenen Wochen wirkt sich auch auf den heimischen Weinbau positiv aus.
BEZIRK. Obwohl die Weinlese der Domaine Pöttelsdorf erst in der ersten Septemberwoche beginnt zeigt sich Kellermeister Rainer Kurz durchaus optimistisch, was den Ertrag angeht: „Natürlich hätten wir uns mehr Regen gewünscht, aber, in unseren Gebieten war ausreichend Niederschlag vorhanden. Aufgrund der extremen Hitze im Frühjahr und Sommer, startet die Lese so früh wie schon lange nicht mehr.“
Klimawandel als Vorteil
Die Zukunft des Weinbaus sieht Kurz nicht in Gefahr. „Der Bezirk Mattersburg ist der spätreifendste Bezirk im Burgenland. In den 80er- und 90er-Jahren war die ein Nachteil für uns, weil die Trauben erst 14 Tage später als beispielsweise im Seewinkel reif wurden“, weiß der erfahrene Kellermeister, der betont: „Wenn man so will, ist der Klimawandel jetzt ein Vorteil für unsere Region.“
Weinbau hat Zukunft
„Sollte sich das Wetter weiterhin so entwickeln, muss man sich eventuell Gedanken, zum Beispiel über Rebsorten machen, aber erst in Jahrzehnten“, so Kurz, der glaubt, dass die Grundvoraussetzungen für einen guten Jahrgang 2018 gegeben sind.
Ausgezeichnete Qualität
Im Neudörfler Weingut Piribauer ist die Weinlese seit der letzten Augustwoche voll im Gang und man zeigt zufrieden. „Wir haben heuer eine ausgezeichnete Qualität und einen hohen Reifegrad zu verzeichnen und die Menge liegt leicht über dem Durchschnitt“, so Michael Piribauer, der glaubt, dass es noch nie einen so zeitigen Lesebeginn in der Region Rosalia gab.
Ausreichend Feuchtigkeit
Die Hitzewelle im heurigen Jahr hat laut Piribauer keine negativen Auswirkungen auf die Ernte. „Da es sich bei den Rebstöcken um Tiefwurzler handelt und ausreichend Winterfeuchtigkeit vorhanden war, haben wir keinen Grund zum Klagen“, so Piribauer.
Gutes Rotweinjahr
„Die heurige Vegetation war geprägt von starkem Wachstum durch das ausgewogene Verhältnis von Temperatur und Niederschlag im Frühjahr, was uns bei der manuellen Arbeit im Weingarten sehr gefordert hat. Die Hitzewelle in den Sommermonaten hatte kleine Nachteile bei Junganlagen, die spontan bewässert werden mussten. Tiefverwurzelte Rotweinreben profitierten jedoch von den vielen Sonnenstunden und prophezeien ein überdurchschnittlich gutes Rotweinjahr“, weiß Erich Migsich vom gleichnamigen Weingut in Antau.
„Ist eine Herausforderung“
„Generell gibt es Sorten, welche vom Klimawandel profitieren, z.b. Cabernet Sauvignon, der es früher nur jedes dritte Jahr zur Vollreife schaffte“, so Kellermeister Erich Migisch der hinzufügt: „Als Winzer haben wir gelernt mit der Natur zu leben und sehen die klimatischen Veränderungen als Herausforderung.“
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