A Bissgurn* mit Sinn fia Dialekt

Sonja Raab, alias "Sonja Raabenweib" setzt sich via Facebook für die Bewahrung des mostviertlerischen Sprachschatzes ein. | Foto: privat
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  • Sonja Raab, alias "Sonja Raabenweib" setzt sich via Facebook für die Bewahrung des mostviertlerischen Sprachschatzes ein.
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BEZIRK MELK (CR). " Zbeiss ma no oans oda wüst liaba an Zwetschkan?" Wie, Sie verstehen kein Wort? Dann wird's höchste Zeit, dass Sie sich ein Grundvokabular des mostviertlerischen Dialekts aneignen. Denn die Bezirksblätter haben sich umgehört und festgestellt: Dialekt reden ist cool – bei Jung und Alt.

'Raabenweib' rettet Dialekt
Das beweisen die beliebten "Fünf Fragen aus der Region" (siehe S. 3) und auch die Facebook-Gruppe "Mostviertler Dialekt – alte Worte im Alltag sprechen" der Opponitzerin Sonja Raab, alias "Sonja Raabenweib". Gegründet im Jänner 2014 zählt sie mehr als 600 Mitglieder im Mostviertel. "Ich befasse mich schon lang mit dem Sammeln alter Worte", erzählt Raab, die gar die Patenschaft für das Wort "Bissgurn" übernommen und sich verpflichtet hat, es möglichst häufig im Alltag zu verwenden, um dessen Aussterben zu verhindern. Raabs Lieblingsworte: 'Mülipitschn'**, 'Spritzaumpa'*** und 'Feitapfoad'****. "Mein Ziel ist es, unsere regionale Sprache zu erhalten", sagt Raab, die neue Worte oft bei den Alten erfragt. "Wir Jungen wissen selber ja kaum noch was."
Lernen kann man etwa von einer Gruppe aus St. Oswald, die unter dem Titel "Was d'Oswoida zan Dazön haum" einen Mundart-Gedichtband mit oft wahren Begebenheiten erarbeitet hat. "Die Idee kam von Rosemarie Pöcksteiner", erzählt St. Oswalds Gemeindesekretär Leo Baumberger, der als Chef des Bildungswerks selbst bei den Dichtertreffen im Betreuten Wohnen dabei war: "Wir haben soviel gelacht, es war eine riesige Freude."

Kids haben Spaß an G'stanzln

Zum Gedichtband sagt er: "Damit wird wichtiges Kulturgut bewahrt, außerdem kommen die Einkünfte der Kirchenrenovierung zugute." Bei der Buchpräsentation am 22. März in der Volksschule werden auch die Schüler eingebunden. "Direktorin Beate Wimmer-Foramitti übt mit den Kindern schon fleißig G'stanzln", verrät Baumberger.

Neue Technik, alte Sprache
Christine Tippelreiter, Dialektdichterin, Vize-Präsidentin der Österreichischen Dialektautoren (ÖDA) und gebürtige Melkerin: "Wenn ich in Schulen Gedichte aus meinen Büchern vorlese, wollen die Kinder alles darüber wissen." Tippelreiter bemerkt einen interessanten Trend: "Beim Sprechen gebrauchen die Kids Trendwörter oder reden nach der Schrift, beim SMSen wird hauptsächlich in Mundart getextet."
*zänkisches Weib, **Milchkanne, ***Gießkanne, ****Feiertagshemd

Zur Sache
Am 22. März ab 15 Uhr wird der Gedichtband "Was d'Oswoida zan Dazön haum" im Turnsaal der VS St. Oswald präsentiert. Neben Gedicht-Kostproben sorgen Bäuerinnen- und Kinderchor sowie BRASSelBande für Stimmung. Durchs Programm führt Norbert Hauer.

Stimme
Sonja "Raabenweib" Raab: Ich packe immer Stift und Zettel ein, wenn ich mit alten Bauernleuten oder meiner Oma rede.

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