Mobil im Bezirk Melk
Augen auf bei Kindern
Die Straßen werden für die jüngsten Verkehrsteilnehmer immer gefährlicher, da weniger Rücksicht herrscht.
BEZIRK MELK. Eine schlechte Straßenbeleuchtung, ein unachtsamer Autofahrer sowie dunkle Kleidung, und schon ist es passiert: Es kommt zu einem Unfall. Die Opfer sind zumeist Kinder. Alleine heuer sind schon 15 Kinder in Österreich tödlich verunglückt, davon sieben im Straßenverkehr. Auch wenn Kinder die Gefahren des Straßenverkehrs oftmals noch nicht richtig einschätzen können und sich teils unberechenbar verhalten – an der Mehrheit der Unfälle sind sie unschuldig beteiligt: „Bei knapp zwei Drittel (64 Prozent) aller Fälle sind Kinder, die zu Fuß verunfallen, nicht Hauptunfallverursacher", erklärt Klaus Robatsch, Leiter des Bereichs Verkehrssicherheit im KFV. "Doch selbst wenn sich ein Kind bei der Querung einer Straße einmal nicht vorschriftsmäßig verhalten sollte, gilt der Grundsatz: Kinder haben im Straßenverkehr immer und überall Vorrang. Jedoch sind sich nicht alle Verkehrsteilnehmer dieser Tatsache bewusst."
Helmi klärt die Yspertaler auf
Da diese Tatsache aber noch nicht verankert in den Köpfen der Lenker ist, setzt das KFV auf Präventivmaßnahmen an Schulen. Vor Kurzem war man in der Volksschule Yspertal. Mit der Unterstützung des „Verkehrssicherheits-Experten“ Helmi wurden rund 40 Schüler über das richtige Verhalten im Straßenverkehr aufgeklärt. „Augen auf, Ohren auf!“ lautete die Devise, um den Kindern an verschiedenen Stationen die Augen und Ohren für die Herausforderungen des Straßenverkehrs zu öffnen. Mit lustigen und informativen Spielen, Übungen sowie Bastel- und Malanleitungen zum Thema Verkehrssicherheit lernten die Kinder, wie sie ohne Angst und vor allem sicher am Straßenverkehr teilnehmen können. „Mit der Verkehrserziehung sollte so früh wie möglich begonnen werden. Dabei geht es aber nicht nur um das bloße Vermitteln von Regeln und Vorschriften. Im Zentrum des Unterrichts stehen vielmehr Selbstständigkeit und soziale Kompetenz, ergänzt mit Tipps und Tricks, wie sich Kinder im Straßendschungel am besten zurechtfinden“, so Sabine Kaulich vom KFV.
Wichtig: Maßnahmen setzen
Um den Schutz der Kinder im Straßenverkehr zu erhöhen, bedarf es nicht nur einer kindgerechten Verkehrsplanung, sondern der Rücksichtnahme aller Verkehrsteilnehmer. „Erwachsene sollten sich ihrer Vorbildrolle bewusst sein", macht Robatsch aufmerksam.
Zur Sache:
Messungen und Analysen zeigen, dass für mindestens 100.000 Kinder täglich vor dem Schutzweg nicht angehalten wird und dass es in 19.000 Fällen täglich zu einer gefährlichen Situation kommt. Tatsächlich werden zwei Kinder täglich als Fußgänger (2018: 780 verletzte Kinder/Fußgänger) verletzt.
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