Bezirk Melk: Gemeinde-Budget 2025
Das Geld wird immer knapper

- Die Gemeinden müssen jeden Cent zweimal umdrehen.
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Aktuell planen die Gemeinden im Bezirk Melk ihr Budget für 2025: Sparen lautet die Devise.
BEZIRK MELK. Während viele Gemeinden mit steigenden Kosten und knappen Mitteln kämpfen, gibt es auch positive Beispiele: Die Gemeinde Artstetten-Pöbring zählt laut Statistik Austria zu den am wenigsten verschuldeten Gemeinden des Bezirks.

- Karl Höfer: "Niederösterreichweit sehen sich Gemeinden mit erhöhten Personalkosten konfrontiert."
- Foto: Gemeinde Artstetten-Pöbring
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"Wirtschaftlich arbeiten"
Bürgermeister Karl Höfer betont, dass auch für 2025 ein ausgeglichener Haushalt geplant ist. Zudem verfügt die Gemeinde über einen finanziellen Polster von rund 400.000 bis 500.000 Euro für außerordentliche Projekte. "Wir haben immer geschaut, dass wir wirtschaftlich arbeiten", so Höfer. Für das kommende Jahr stehen mehrere bedeutende Vorhaben an. Dazu gehören ein umfangreicher Kanalbau, der Ausbau der Wasserleitungen und die Erstellung eines Leitungskatasters, wofür rund 250.000 Euro veranschlagt werden. Außerdem sind Planungsarbeiten für die Dorferneuerung in Nussendorf und Artstetten vorgesehen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem Straßenbau und der Erhaltung von Güterwegen, die für die Gemeinde als wichtige Zufahrtsstraßen einen großen Budgetposten darstellen.
Höfer betont, dass Artstetten-Pöbring bereits frühzeitig in Infrastruktur investiert habe. So wurde die Tagesbetreuungseinrichtung vor sieben Jahren eröffnet, und der Kindergarten wurde ebenfalls erweitert. "Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht", erklärt der Bürgermeister. Die finalen Beschlüsse zum Budget werden in der letzten Gemeinderatssitzung des Jahres gefasst.
Große Investitionen
Auch die Gemeinde Golling gehört zu den weniger verschuldeten Gemeinden im Bezirk. Dennoch stehen dort 2025 größere Ausgaben an. Bürgermeister Alois Kammerer berichtet von geplanten Investitionen, darunter der Bau eines neuen Bauhofs mit Kosten von rund 900.000 Euro. Für 2024 wurden bereits hohe Ausgaben für den Friedhof verzeichnet, da die Gemeinde durch eine doppelt so hohe Zahl an Sterbefällen belastet wurde. Trotz dieser Herausforderungen konnte Golling durch die Zusammenarbeit mit dem Dorferneuerungsverein und freiwillige Mitarbeit der Bürger Kosten sparen. Weitere Projekte wie ein Hochwasserbehälter stehen für die kommenden Jahre auf der Agenda. "Wir wirtschaften sparsam, aber notwendige Investitionen müssen umgesetzt werden", betont Kammerer.
Gemeinden unter Druck
Peter Biwald ist Geschäftsführer des KDZ (Zentrum für Verwaltungsforschung) und Experte für Gemeindefinanzen. Auch er sieht Probleme für die Gemeinden in Niederösterreich. Biwald erwartet für das kommende Jahr, dass rund 40 bis 50 Prozent der NÖ Gemeinden zu Abgangsgemeinden werden: „Dabei haben es die Gemeinden und Städte nur zum Teil in der Hand, die Gemeindefinanzen nachhaltig zu gestalten. Effizienzsteigerungen und die Ausgaben im Griff zu haben wird alleine nicht reichen. Es wird neue externe Rahmenbedingungen benötigen.“ Durch stagnierende Ertragsanteile, inflationsbedingt steigende Personal- und Sachausgaben und vor allem einem hohen Anstieg bei Sozialhilfe- und Krankenanstaltenumlagen geraten viele niederösterreichische Gemeinden und Städte unter Druck.


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