Einladung für Häftling
Der Aufmarsch von rund 25 Einbruchsopfern brachte den rumänischen Angeklagten zum Nachdenken.
BEZIRKE AMSTETTEN UND MELK. Dem 33-jährigen Hilfsarbeiter legte Staatsanwalt Karl Wurzer 30 Einbruchsdiebstähle mit relativ geringer Beute, jedoch hohem Sachschaden zur Last. Der Beschuldigte durchforstete in den genannten Bezirken abgelegene Gewerbe- und Industriegebiete und drang in rund 30 Objekte ein. Den DNA-Spuren zufolge müsste noch ein Komplize dabei gewesen sein. Dazu äußerte sich der Rumäne im Prozess jedoch nicht, obwohl er sonst zu allen Fakten geständig war. Gestohlen wurde von Lebensmitteln, Getränken, Handys, Werkzeug und Bargeld alles, was man tragen konnte. Der Gesamtwert der Beute betrug etwa 20.000 Euro, wobei etwa in Blindenmarkt dem gestohlenen Bargeldbetrag von 5,88 Euro mehrere aufgebrochene Türen gegenüberstanden.
Aufgrund des Geständnisses ließ Richter Slawomir Wiaderek alle Geschädigten in den Gerichtssaal, um ihre Schadensforderungen ins Protokoll aufzunehmen. Nur ein Betroffener schloss sich als Privatbeteiligter dem Verfahren an. „Nein, danke“, meinte ein Firmenvertreter, „aber ich lade den Angeklagten gerne ein, bei uns zu arbeiten.“
Das Angebot könnte der Beschuldigte jedoch frühestens nach seiner Freiheitsstrafe von drei Jahren (rechtskräftig) annehmen. In seinem Schlusswort bedankte er sich bei allen, die auf eine Wiedergutmachung verzichteten.
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