Easy Drivers
Fahrkurs im World Wide Web mit Hindernis
Fahrschule reagierte mit Webinar auf Corona-Krise. Behörden erkennen vorerst Kurs nicht an.
BEZIRK. Schnell reagierte die Easy Drivers Fahrschule auf die Corona-Krise und bot all ihren Fahrschülern Fernunterricht an. So konnte zumindest über ein Webinar der Theoriekurs abgehalten und damit der Grundstein für die Prüfungen gesetzt werden. Sollte man denken. Denn laut Behörden wird das Distance-Learning der Fahrschule abgelehnt, sprich, der Kurs ist ungültig.
Gleiches Recht für Fahrschule
„Das, was derzeit für Schüler aller Schulstufen möglich ist, das muss für Fahrschüler erst recht machbar sein. Live Online-Learning beziehungsweise Distance-Learning ist heute als Unterrichtsmethode nicht mehr wegzudenken“, betont Werner Fichtinger, Geschäftsführer der Easy Drivers Fahrschule.
Dass die Wissensvermittlung auf diesem Weg funktioniert und die Fahrschüler damit sehr gut klarkommen, kann auch Paula Zlabinger bestätigen, die den Theorieunterricht auf diesem Weg absolviert hat: „Ich bin froh, dass ich den Theorieunterricht trotz Corona absolvieren konnte. Es war intensiv, hat aber sehr gut geklappt. Ich würde empfehlen, diese Art von Unterricht auch in Zukunft anzubieten."
Kurs nicht "überwacht"
Doch laut den zuständigen Behörden gibt es beim Distance-Learning zwei "Probleme". Zum einen könnte der Fahrlehrer den Unterricht vorab aufzeichnen. Damit werden Fahrlehrer eingespart und die Schüler lassen sich von einem Online-Unterricht „berieseln“. Der zweite Punkt liegt an der Anwesenheitskontrolle der Fahrschüler. Die Fahrschüler loggen sich zwar zu Hause an ihrem Computer ein, folgen dann aber nicht dem Unterricht, sondern gehen währenddessen anderen Tätigkeiten nach, so die Behauptungen.
"Test" am Ende der Stunde
Die Fahrschule mit Hauptsitz in Ybbs hat aber darauf geachtet, dass der Kurs rechtens abgehalten wurde. Dabei wurde unter anderem auf die Webinar-Technologie vertraut, welche durch autorisierte, staatlich geprüfte Fahrschullehrer abgehalten und per Kamera live im Internet übertragen wurde – die Anwesenheit wurde über die Technologie überprüft. Mittels Chat konnten die Schüler Fragen an den Fahrlehrer stellen und via Online-Formular gab es am Schluss eine Befragung zur Unterrichtsstunde mit anschließender Live-Bewertung.
„Easy Drivers wehrt sich im Interesse der Kunden gegen die Diffamierung von Distance-Learning. Wir haben die Behörden deshalb mit einem Feststellungsantrag aufgefordert, die Gesetzeskonformität zu bestätigen“, sagt Fichtinger. Der Antrag, der von "Lansky, Ganzger & Partner" erstellt wurde, basiert unter anderem auf Gutachten vom renommierten Verfassungsexperten Heinz Mayer und Christian Swertz, Experte für digitale Bildung. "Wir hoffen, dass der Antrag positiv ausfällt und der Kurs anerkannt wird, damit es mit den Prüfungen weitergehen kann", so Fichtinger.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.