Jetzt ist wieder Saison
"Ganslfieber" bei den Landwirten im Bezirk Melk
Bauernbund-Präsident machte sich am "Miniberghof" in Ruprechtshofen ein Bild über heimische Weidegänse.
RUPRECHTSHOFEN. Der November steht im Zeichen der Gansl. Egal ob gefüllt, glasiert oder einfach nur gebraten, die Zubereitung der Weidegänse könnte unterschiedlicher nicht sein. Einer der Weidegansbetriebe steht in Ruprechtshofen. Die Familie Hainitz vom "Miniberghof" ist schon 2006 in das "Ganslgeschäft" eingestiegen. Bauernbund-Präsident Georg Strasser aus Nöchling machte sich am Hof ein Bild von der aktuelle Lage.
"Ganslproduktion ausbauen"
„Die Selbstversorgung mit Gänsen ist ausbaufähig. Heuer haben wir aber gesehen, dass die Nachfrage nach regionalen Alternativen da ist und die Konsumenten trotz schwieriger Umstände in der Gastronomie gerne zum Gansl aus Österreich greifen. Eine beliebte Alternative ist das Gansl to go“, zieht Strasser ein positives Resümee zur Gansl-Saison. Zudem startet er einen Aufruf, sich den Einstieg in die Ganslproduktion für kommendes Jahr zu überlegen. Nur rund 26 Prozent der Gänse, die auf unseren Tellern landen, kommen auch aus Österreich. Der Rest kommt aus Ungarn, Polen oder anderen Ländern. Rund ein Viertel der verspeisten Gänse, die in Restaurants, Kantinen oder am Mittagstisch aufgetischt werden, kommen von heimischen Ganslbauern.
Weidegänse als Alternative
Dass die Ganslhaltung gut funktioniert, sieht Strasser am "Miniberghof". Frische konventionelle Weidegänse ab Hof kosten ca. 11 bis 14 Euro pro Kilo und Bio-Ware ca. 13 bis 16 Euro pro Kilo. „Weidegänse sind damit für bäuerliche Betriebe, die ihr Einkommen verbessern oder sich breiter aufstellen möchten, eine interessante Alternative“, sagt Strasser.
Seit 2006 werden in Ruprechtshofen im Frühjahr kleine Gössl (so werden die Gänseküken genannt) eingestellt und etwa 18 bis 24 Wochen später rund um das Martinsfest am 11. November geschlachtet. Für Familie Hainitz waren die ersten 20 Gansln ein guter Einstieg in die Direktvermarktung. Die Nachfrage nach regionalen Alternativen steigt jährlich an. Mittlerweile ist mit Birgit und Andreas Loidhold bereits die nächste Generation in den Betrieb eingestiegen.
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