Inninger in Angst vor mehr Verkehr und Staub

- Engelbert Schachner wohnt an der schmalen Straße, die zur Biogasanlage führt.
- hochgeladen von Christian Rabl
Lokale Bürgerinitiative fürchtet noch stärkere Lärm- und Staubbelastung durch Heizwerkprojekt nah beim Ort.
INNING (CR). "Als die Biomasseanlage gebaut wurde, war uns die Dimension nicht klar. Damals gab's eine Baustellenzufahrt vorne bei der Umfahrung, aber die wurde geschliffen", erinnert sich Engelbert Schachner. Er lebt am einspurigen Güterweg, der heute zur Biomasseanlage der "ÖkoEnergie König GmbH" führt.
Staubwolke in der Siedlung
Recht regelmäßig donnern Landwirte mit Lkws und Traktoren vorbei und liefern Mais für die Bio-Stromerzeugung. Den Abfall (die Gülle) holen sie zur Düngung der Felder wieder ab. "Wenn's im September lange trocken ist, weht ständig eine Staubwolke zu uns herüber, denn die Straße ist nicht asphaltiert", deutet Schachner erbost auf seine vom Staub ganz dunkle Hausfassade.
Neues Kraftwerk in Planung
Jetzt fürchten die Anrainer weiteres Ungemach. Denn Leopold König hat beim Land NÖ einen Antrag zur Errichtung eines Blockheizkraftwerkes (BHKW) eingebracht, das unweit von Schachners Haus realisiert werden soll.
Bürgermeister Johannes Zuser: "Das BHKW soll per Gasleitung mit dem bestehenden Biomassewerk verbunden werden, auch eine Lagerhalle ist geplant", könnten in dem laufenden Verfahren aber durchaus noch Einwände der Anrainer berücksichtigt werden. "Wir fürchten, dass eine Trocknungsanlage für Holz und Hackschnitzel kommt. Das würde noch mehr Verkehr bedeuten", erklärt Schachner, der deshalb mit einigen seiner Nachbarn Einspruch beim Land NÖ erhoben hat.
Betreiber sucht das Gespräch
Projektbetreiber Leopold König versucht indes zu beruhigen: "Es wird nicht mehr Verkehr geben. Es wird nur eine Leitung über die Felder gegraben und eine Lagerhalle gebaut." Auch eine Trocknungsanlage sei derzeit nicht projektiert. Aber, so schränkt König ein: "Man weiß natürlich nicht, was in ein paar Jahren sein wird." Er habe bereits versucht mit den Betroffenen, die er durchwegs seit Jahren kennt, das Gespräch zu suchen und die Sachlage zu erklären. Doch die Fronten sind verhärtet.
Zur Staubthematik sagt König: "Die Anrainer haben recht, der viele Staub ist ein Problem. Ich habe vor zehn Jahren den Standort des Biomassewerks gewählt, weil eine Umfahrung um Inning geplant war. Doch dann kam der Baustopp." Der Transport über den jetzigen Güterweg ist somit die einzige Alternative. Die Gemeinde stellt seit Jahren eine Lösung in Aussicht, auch im aktuellen Projektantrag ist eine Umfahrung inkludiert. Offen bleibt, ob das Projekt realisiert wird, wie König sagt: "Die ganze Situation ist unangenehm. Ich will das Projekt nicht mit Brachialgewalt durchdrücken."




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