Kukuruzfelder als "Crash-Risiko" im Bezirk
Maisfelder neben der Straße sind ein extremes Sicherheitsrisiko. Wir zeigen die Gefahrenstellen im Bezirk.
BEZIRK MELK. Man fährt auf der Landstraße hinter einem Traktor und freut sich schon auf die nächste Stelle, wo man überholen kann. Normalerweise sieht man kilometerweit aus, doch nun fährt man plötzlich durch einen grünen „Tunnel". Der Mais auf Feldern neben der Fahrbahn hat seine volle Höhe erreicht und "verschluckt" andere Verkehrsteilnehmer. Experten warnen vor dem enormen Sicherheitsrisiko durch Kukuruz neben der Straße (Siehe Interview). Wir sind den Bezirk Melk abgefahren und haben nach gefährlichen Stellen Ausschau gehalten.
Überlegt überholen auf B1
So etwa auf der B1, wo sich kurz vor Ornding ein Straßenabschnitt in Fahrtrichtung Pöchlarn zum Überholen regelrecht aufdrängt. Doch nicht so während der "Kukuruz-Zeit". Die Sicht ist eingeschränkt und ein Überholmanöver auf der Freilandstraße bei 100 km/h kann derzeit lebensgefährlich sein.
Anrainer schlagen Alarm
Auch in Emmersdorf ist im Sommer der Gegenverkehr auf der Strecke nach Hain (L7155) erheblich schlechter zu sehen, als sonst. Vorsicht beim Überholen ist also geboten. Dass es nicht noch viel mehr gefährliche Stellen im Bezirk gibt, ist nicht zuletzt aufmerksamen Anrainern und der Straßenmeisterei zu verdanken. "Wir werden häufig von Verkehrsteilnehmern informiert, wo es gefährlich ist", erzählt der Manker Straßenmeister Leopold Hochgerner, zuständig für Landesstraßen.
Jedes Jahr aufs Neue
In solchen Fällen wird Kontakt mit den Grundbesitzern bzw. Bewirtschaftern der landwirtschaftlichen Fläche aufgenommen. "Wir bitten die Landwirte, die Sicht wieder herzustellen, indem sie Teile des Maises wegschneiden", weiß Hochgerner.
Im Laufe der Jahre haben er und seine Kollegen Erfahrungswerte gesammelt und wissen, an welchen Kreuzungen es durch hohe Maisfelder brenzlig werden kann. "Es zeigt sich, dass es jedes Jahr an den gleichen Stellen Probleme gibt", würde er sich ein wenig mehr Vorausschau der Bauern beim Pflanzen wünschen. Besondere Regelungen zur Frage, wie nah an der Straße Mais gepflanzt werden darf, gibt es nicht, so Landwirtschaftskammer-Obmann Johannes Zuser: "Straßenmeistereien und Landwirte haben hier eigentlich noch immer praktikable Lösungen gefunden."
Stimmen zum Thema
Leopold Hochgerner, Straßenmeister aus Mank: "Wir reden uns mit den Landwirten aus, wo für bessere Sicht eingegriffen werden muss."
Johannes Zuser, Obmann der Landwirtschaftskammer Melk: "Landwirte und Straßenmeister finden Lösungen für die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer."
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