Leitner: „Sidl fix im Landtag“
Pathos, eine Hofübergabe, kämpferische Töne und eine Überraschung prägten die SPÖ-Bezirkskonferenz.
von Christian Trinkl
LOOSDORF. So mancher König wäre wohl vor Neid erblasst, als die Sozialdemokraten „ihrem“ Joschi Jahrmann huldigten. Nach zwölf Jahren an der Spitze des Bezirks will er fortan nur noch Bürgermeister sein. „Lieber Joschi, du gehst mir schon jetzt ab“, sagte etwa Landeshauptmannstellvertreter Sepp Leitner, der Loosdorfs Bürgermeister zu dessen Überraschung auch die Viktor-Adler-Plakette, die höchste Auszeichnung der Sozialdemokraten, übergab.
„Mein Vater, der es als kleiner Mann bis zum Vizebürgermeis-ter gebracht hatte, war immermein Vorbild. Es wäre schön, wenn er das heute hätte erleben können – aber vielleicht ist er ja dabei“, sagte Jahrmann sichtlich um Fassung ringend in seiner Dankesrede.
Neuanfang mit Sidl und Schroll
Nach dem Abschied folgte die Neuaufstellung der SPÖ. Plangemäß wurde Günther Sidl mit 92,5 Prozent zum neuen Chef im Bezirk und zum Spitzenkandidaten für die Landtagswahl gewählt. Leitner versprach Sidl einen Fixplatz im Landtag. „Das ist so sicher wie das Amen im Gebet.“
Die größte Überraschung aber folgte erst nach knapp zweieinhalb Stunden, eine Minute vor Ende der Veranstaltung: Sidl schlug seinen Intimfeind Alois Schroll, der mit seinen Ybbser Kollegen Widerstand gegen Sidls Nominierung leistete, als Spitzenkandidaten für die Nationalratswahl vor. Damit sind nun beide versorgt.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.