"Arztnetzwerk" eröffnet
Melker Alpenvorland als Gesundheits-Vorreiter
Bischofstetten, Kirnberg, St. Leonhard/Forst, Hürm, Kilb und Texingtal eröffnen Gesundheitsnetzwerk.
KILB. Wen in Zukunft Wehwehchen plagen, der muss nicht mehr unendliche Kilometer in Kauf nehmen, um Hilfe zu erhalten. Ab sofort stehen im Melker Alpenvorland verschiedenste medizinische Dienste, wie Allgemeinmediziner, Gesundheits- und Krankenpflegepersonal, Logopäden, Psychotherapeuten, Diätologen, Hebammen, Physiotherapeuten, Sozialarbeiter und Ergotherapeuten zur Verfügung. Von Montag bis Freitag haben in der Zeit von 7 Uhr bis 12 Uhr mindestens zwei Standorte und von 14 Uhr bis 19 Uhr mindestens ein Standort geöffnet. Freitagnachmittag sollen die Standorte mit ihren Öffnungszeiten rotieren. Fünf Kassenplanstellen für Allgemeinmediziner sind ab sofort für die Patienten bereit. Für rund 16.000 Menschen aus der Region wird eine wohnortnahe Gesundheitsversorgung sichergestellt.
Lange Arbeit an Umsetzung
"Wir sind ganz zufrieden mit dem Start. Die Umsetzung wurde durch Corona und einige Umstrukturierungen gebremst. Wir haben eineinhalb Jahre an diesem Projekt gearbeitet. Eine Gesundheitszentrumsgründung ist gerade im ländlichen Bereich schwierig, deshalb haben wir uns für ein Netzwerk entschieden", zeigt sich Mitinitiator und Arzt Kurt Weissenborn hocherfreut.
Entlastung der Spitäler
Auch die Landtagsabgeordnete Kathrin Schindele ist von dem ersten niederösterreichischen Primärversorgungsnetzwerk begeistert: "Ich bin selbst Patientin im Primärversorgungszentrum in St. Pölten und möchte es nicht mehr missen."
Landesrat Martin Eichtinger ist von dem mutigen Schritt der Melker Gemeinden überzeugt: "Kilb und auch die übrigen Gemeinden haben hier Pionierarbeit geleistet. Diese ganzen Praxen zusammenzuführen, ist auch aus technischer Sicht nicht leicht. Es gab viel Interesse von anderen Seiten in Niederösterreich, aber Kilb hat sich hier drüber getraut. Gerade in Zeiten von Corona gilt es, Spitäler und Ambulanzen zu entlasten. Dieses Gesundheitsnetzwerk ist das erste seiner Art in Niederösterreich und das größte in ganz Österreich."
Besonders kurze Wege
"So sind beispielsweise die Wege zwischen den Ordinationen besonders kurz. Im Schnitt dauert es nur wenige Minuten Fahrzeit, um von einer der fünf Ordinationen zu einer anderen zu gelangen. Dazu kommen Öffnungszeiten von 50 Stunden pro Woche, ohne Urlaubsschließung und Bereitschaftsdienste an allen Wochenenden und Feiertagen über das gesamte Jahr hindurch", betont Christoph Reisner in seiner Funktion als Präsident der Ärztekammer für das Land Niederösterreich.
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