HLUW Yspertal
Plastikteile in der Ybbs

Hannah Schatz bei der Probennahme an der Ybbs im „Forschungsboot“ | Foto: HLUW Yspertal
  • Hannah Schatz bei der Probennahme an der Ybbs im „Forschungsboot“
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Zwei Schülerinnen der HLUW Yspertal gingen dem "Mysterium Mikroplastik" im Wasser auf den Grund.

YSPERTAL. Das Thema Mikroplastik ist zurzeit in allen Medien, winzige nicht sichtbare Kunststoffteilchen, die über Wasser und Nahrung aufgenommen werden können. Es verursacht Angst und Misstrauen, ohne jedoch genau zu wissen, wie schlimm die Auswirkungen wirklich sind.

Thema der Diplomarbeit
Hannah Schatz und Yasemin Gedik, Schülerinnen der HLUW Yspertal, haben Mikroplastik zum Thema ihrer Diplomarbeit gemacht und untersuchen das Vorkommen und Verhalten von Mikrokunststoff im klassischen Sinn, sowie biologisch abbaubaren Kunststoffen in der Ybbs. Untersucht wurde die Mikrokunststoffbelastung, welche nicht zu verwechseln ist mit der Gesamtkunststoffbelastung. Als Mikrokunststoffe werden nur Partikel kleiner als ein Millimeter bezeichnet, die durch Abbau von größeren Kunststoffteilen entstehen, oder durch Kosmetika, Reifenabrieb oder Waschmaschinen in die Oberflächengewässer gelangen.

Drei Messstellen an der Ybbs
Die Ybbs wurde an drei Messstellen (Amstetten, Waidhofen/Ybbs und Ybbs) auf Kunststoffpartikel getestet. Obwohl Mikroplastik kein neues Thema ist, gibt es aber noch keine einheitlichen Methoden zur Probennahme und auch nicht zur Analytik. Die Schülerinnen entwarfen eine Filtereinheit, welche in der Ybbs höhenverstellbar versenkbar war. Vor Ort wurde über sechs Stunden die Ybbs beprobt sowie die Fließgeschwindigkeit bestimmt. Das gefilterte Material wurde unter dem Mikroskop identifiziert und vermessen sowie mittels spektroskopischer, physikalischer und thermischer Methoden den Kunststoffarten zugeteilt. Erfreulicherweise ergaben die Messungen, dass die Belastung der Ybbs an Mikrokunststoff sehr gering ist. Verglichen wurden die Ergebnisse mit Messungen in der Donau, welche 2016 vom Bundesumweltamt in Wien durchgeführt wurden. Biologisch abbaubare Kunststoffe sind sehr beständig gegen Abbau und haben sich in den Bioreaktoren kaum verändert.

Ergebnis wurde abgeglichen
Die Ergebnisse wurden mit Expertinnen der BOKU Wien diskutiert und abgeglichen, woraus die Schülerinnen auch persönliche Erkenntnisse ableiten konnten. „Wir haben viel Recherchearbeit durchgeführt und mit Expertinnen gesprochen und es hat uns überrascht, dass nach dem heutigen Wissensstand nicht gesagt werden kann, ob Mikroplastik schädlich für die Umwelt ist bzw. dass es keine einheitlichen Mess- und Bestimmungsmethoden gibt. Unsere Messungen zeigten auch, dass einzig die Vermeidung von Wegwerf-Kunststoff ein erster Schritt zur Lösung der Problematik sein kann“, meinen die Diplomandinnen Hannah Schatz und Yasemin Gedik.

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