St. Martins Heine-Geldern bei Kindern im Irak
ST. MARTIN-KARLSBACH. Seit dem Vordringen der islamistischen Terrormiliz ISIS im Nord- und Westirak mussten in mehreren Schüben weit über 100.000 Christen aus ihren Gebieten fliehen und alles zurück lassen. Thomas Heine-Geldern aus St. Martin/Ybbsfeld, seines Zeichens Vorsitzender von "Kirche in Not"-Österreich begab sich unlängst in die Region Erbil-Ankawa, wo viele der Geflohenen derzeit Zuflucht finden.
Acht Schulen entstehen
In der Provinz Erbil wurde eine neue Schule für christliche Flüchtlingskinder eingeweiht, es ist die erste von insgesamt acht geplanten Schulen, die hier und in der Provinz Dohuk entstehen sollen. "Für unser Hilfswerk ist die Bildung der Kinder erste Priorität. Wir dürfen im Irak keine syrischen Verhältnisse bekommen, wo Kinder teilweise seit Jahren keine Schule mehr besuchen", warnt Heine-Geldern davor, das diese "verlorenen Generationen" unabsehbare Langzeitfolgen haben könnten.
Der Projektbetreuter des Hilfswerk, Andrzej Halemba erzählt: "Wir haben etwa zwei Millionen Euro für die Schulprojekte bereitgestellt." Der Unterricht soll auch die Ökumene unterstützen, die Kinder sind syrisch-orthodoxen, aber auch jesidischen Glaubens. "Die neuen Schulen geben Eltern und Kindern neue Hoffnung. Sie sind ein Argument mehr, in dem Land zu bleiben, das sie lieben", so Halemba.
Zur Sache
Bis Jänner 2016 sollen acht Schulen im Irak in Betrieb sein, rund 7.200 (vorwiegend christliche) Kinder sollen in zwei Schichten zu je rund 450 Kindern unterrichtet werden. Ihre Lehrer kommen aus den jetzt von ISIS besetzten christlichen Ortschaften.
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