Stadt Mank huldigt Dollfuß weiterhin mit Platz
MANK. Eine aktuelle Debatte um die Entfernung eines Namensschilds eines eheamligen Nationalsozialisten in Emmersdorf an der Donau war anlass für die Bezirksblätter Melk, auch in Mank einmal nachzufragen, wie es denn um den Doktor-Dollfuß-Platz bestellt ist.
Bereits 2012 versuchte die SPÖ rund um Stadtrat Anton Hikade in Mank eine Umbenennung des Doktor-Dollfuß-Platzes zu erreichen. Gegen den Widerstand der ÖVP-Fraktion, die an der Huldigung des umstrittenen Ständestaat-Gründers und Austrofaschisten festhält, war nichts zu machen: "Wir haben dann gesagt, ok es muss ja nicht unbedingt umbenannt werden. Aber vielleicht könnte man mit einer Zusatztafel auf die Rolle von Dollfuß in der Zwischenkriegszeit hinweisen."
Historischer Manker Balkon
Zur Beibehaltung des Platznamens hat man sich laut Bürgermeister Martin Leonhardsberger vor allem deshalb entschieden, weil laut Informationen eines Historikers, der 2012 zu Rate gezogen wurde, vom Balkon des damaligen Gasthauses Mayer auf ebendiesem Platz Engelbert Dollfuß die ab 1928 eingeführte Pflichtversicherung für Landarbeiter verkündet hatte. "Deshalb ist dieser Platz so benannt worden", sagt Leonhardsberger.
Stadtbuch soll Klarheit schaffen
Doch eine Hinweistafel, die erklären könnte, warum der Platz nach Dollfuß benannt wurde, will der Bürgermeister nicht: "Da müssten wir ja in jeder Straße eine Hinweistafel aufhängen." Vielmehr sei geplant, auf die historische Bedeutung des Platzes im Rahmen des Stadtbuches einzugehen, das 2017 zum 30-jährigen Stadtjubiläum erscheinen wird.
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