Bezirk Melk
Stift Melk braut eigenes Bier „Cervisia Mellicensis“

- Abt Georg Wilfinger, Karl Moser, Pater Ludwig Wenzl, Johannes Deibl
- Foto: Stift Melk/B. Kobler
- hochgeladen von Johann Schiefer
Bei der Gartensommernacht im Stiftspark wurde das Steinbier präsentiert.
MELK. Das Bierbrauen hat in vielen Klöstern Tradition, im Stift Melk betrat man damit de facto Neuland. „Am Tor zur Wachau gab es im Stift Melk zwar immer genug Wein, Bier wurde hier – zumindest im großen Stil – aber nie gebraut“, erläuterte Pater Ludwig Wenzl mit Augenzwinkern in seinen Begrüßungsworten.
Stiftsfund als Initialzündung
Ein Fund im Stiftsarchiv mit Ratschlägen zur Lagerung sowie von Techniken zur Verfeinerung von Bier aus dem 18. Jahrhundert regte nun das Interesse im Haus an. Kommentare und witzige Anekdoten aus historischen Briefwechseln brachten Bibliothekar Johannes Deibl und Stefan Ofenauer vom Stiftsshop letztlich auf die Idee, doch ein eigenes Bier zu brauen.
„Brew Age“ als Partner
Rasch wurde mit Thomas Mauer von der Craft-Beer-Brauerei „Brew Age“ ein professioneller Partner gefunden. Das Ergebnis konnte jetzt stolz präsentiert werden – ein Steinbier, dem die Essenz der Benediktenwurzel zugesetzt wird.
Verkostet hat in Stellvertretung der Landeshauptfrau auch Karl Moser, Abgeordneter zum NÖ Landtag, der verriet, dass er sich als Biertrinker auf diesen Termin besonders gefreut hatte.
Melker Bier

- Foto: Stift Melk/B. Kobler
- hochgeladen von Johann Schiefer
Der gewählte Produktname „Cervisia Mellicensis“ ist lateinisch und bedeutet „Melker Bier“. Er steht damit begrifflich in einer Linie mit dem historischen Geschichtswerk „Chronicon Mellicense“ (P. Anselm Schramb, 1702) oder auch der aktuellen wissenschaftlichen Buchreihe „Thesaurus Mellicensis“ der Stiftsbibliothek.
Für ein Benediktinerstift lag die Zugabe der Benediktenwurzel nahe. Sie wird auch im Kräutergarten des Stiftes kultiviert und kann dort betrachtet werden. Als Bierstil wählte man das Steinbier. Dabei wird während des Brauvorgangs die Maische durch erhitzte Steine gekocht. Das Bier hat einen kräftigen Charakter, geschmacklich entfaltet es eine leichte Karamellnote.
Das Flaschenbier ist ab sofort im Stiftsshop erhältlich, bei Veranstaltungen kommt es frisch gezapft aus dem Fass.


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