"Tierisches Melk": So verstehe ich mein Haustier
Mit nonverbaler Kommunikation und positiv motivierenden Lernmethoden zum "Schmusetier".
BEZIRK. Er wedelt mit der Rute, weil er sich freut, dass Herrchen nach Hause kommt. Wenn die Katze jedoch mit ihrem Schwanz schlägt, wird sie bald auch ihre Krallen ausfahren. Im zweiten Teil der Bezirksblätter-Serie "Mein bester Freund" zeigen wir gängige Missverständnisse auf, versuchen das Haustier zu verstehen und geben einen Überblick über Erziehung und Bewegung. Dazu haben wir mit Tiertherapeuten gesprochen und uns in der Hundeschule Hürm umgesehen.
Stressen komplett verboten
"Wichtig ist es, sein Tier und sich selbst nicht dem Stress auszusetzen. Dies führt auf beiden Seiten zu einer Fehlinformation, was dann zu einem Fehlverhalten führt", erklärt die Lebens- und Businessmentorin Doris Schachenhofer aus Nöchling, die sich auch mit dem Thema Tiertherapie beschäftigt.
So kann es passieren, dass selbst bei der einstigen Schmusekatze oder dem treuen Hund schnell ein aggressives Verhalten auftritt. Um dies zu umgehen, sollte man sich auf eine Kommunikation mit dem Tier einlassen. "Es kann im Prinzip jeder Mensch mit dem Tier kommunizieren. Da ist noch gar nicht von der Sprache die Rede, sondern eher der Gedankenaustausch. Wichtig ist nur, dass man ihn wahrnimmt", erklärt die Nöchlingerin.
Man sollte es laut Schachenhofer nicht ab und zu tun, sondern täglich diesen speziellen Kontakt suchen. "Ebenso sollte man erlernte Sachen nicht komplett eins zu eins umsetzen, sondern so umsetzen, dass sich Tier und Mensch wohlfühlen. Und ganz, ganz wichtig: Immer Freude und Spaß an der Sache haben", lacht die "Mensch- und Tiermentorin".
Freude und Spaß wird auch in der Hundeschule Hürm großgeschrieben. "In unserer Hundeschule steht die Verständigung mit dem Hund an erster Stelle. Dies kann aber nur mit positiv motivierenden Lernmethoden geschehen", beschreibt Cheftrainerin Irene Höld die Erziehungsmethoden.
"Leinenruck" gehört sich nicht
In Hürm wird auch penibel darauf geachtet, dass keine Gewaltanwendung an den Hunden stattfindet. "Der sogenannte 'Leinenruck' macht die Hunde nicht nur aggressiv und ängstlich, sondern schadet auch der Wirbelsäule. Leider ist diese Art der 'Erziehung' bei vielen noch gang und gäbe", so die Hürmerin enttäuscht.
Ein weiterer Tipp der Trainerin ist die Vermeidung von Welpenschulen, wo die Hunde quasi "planlos" untereinander spielen. "Hier kann es zum Mobbing kommen und die Hunde spielen nicht miteinander, sondern gehen aggressiv aufeinander los. Das ist kontraproduktiv für die Erziehung", so Höld.
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