Werbefahrt zum Stehlen genutzt
BEZIRK MELK. Mit mehreren Taschen voll Beute im Wert von rund 47.000 Euro soll eine 38-jährige Slowakin aus Wien aus einer Gaststätte im Bezirk Melk gekommen sein. Während die anderen Teilnehmer der Werbefahrt einen Vortrag über sich ergehen ließen, soll die Beschuldigte in die privaten Räumlichkeiten des Gastwirteehepaars geschlichen sein und bis hin zum WC alles durchsucht haben.
Alkohol war im Spiel
„Bekennen Sie sich schuldig?“, fragte die St. Pöltner Richterin Doris Wais-Pfeffer die mehrfach einschlägig vorbestrafte Frau. „Ja, wahrscheinlich. Ich weiß aber nicht genau, wo und wann das war“, so die Angeklagte, die große Erinnerungslücken an den 24. September 2014 mit zu viel Alkohol erklärte.
Ein Mann habe sie am Westbahnhof angesprochen und sie zu der Werbefahrt eingeladen. Mit ihm habe sie schon auf der Hinfahrt Wodka und Bier konsumiert.
Aus unterstem Millieu
Viel mehr, als dass sie sich wieder am Westbahnhof eingefunden habe und ohne Taschen nach Hause gekommen sei, wisse sie eigentlich nicht, gab die Slowakin, die sich mittlerweile freiwillig in Therapie zum Alkoholentzug begeben hat, an.
Laut Zeugenaussagen seien die Frau und ihr Begleiter, ein älterer Mann, beide hätten verwahrlost und aus dem untersten Milieu kommend gewirkt, nicht so stark betrunken gewesen. Die Rückfahrt des Busses habe das Paar verpasst, zumal die Frau einige Zeit verschwunden war. Man habe dann ein Taxi zum Bahnhof nach Melk genommen und sei mit dem Zug nach Wien gefahren. Zumindest da soll die Beschuldigte noch mit Taschen unterwegs gewesen sein.
Begleiter nicht vernehmunsfähig
„Wo sind die Taschen hingekommen?“, wollte Wais-Pfeffer wissen. „Ich weiß nicht. Ich bin leer nach Hause gekommen“, beteuerte die Notstandsbezieherin.
Ihr Werbefahrtbegleiter erschien nicht zum Prozess. Laut ärztlichem Gutachten sei er psychisch derzeit nicht in der Lage auszusagen. Auch ein Gutachten über den Grad der Alkoholisierung soll noch eingeholt werden. Die Richterin vertagte daher den Prozess.
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