Wie Ybbs-Persenbeug hilft, Österreich zu retten
BEZIRK MELK (CR). Stellen Sie sich vor, es ist Winter und Ihre Heizung streikt. Doch nicht nur das! Handy, Trinkwasser, Klospülung, Fernseher, E-Herd, Öffis, Bankomat: Alles steht still - totales Blackout. Wie gut sind Sie auf einen längerfristigen Stromausfall vorbereitet und wer hat im Ernstfall im Bezirk das Sagen? "Die größte Herausforderung ist es, die Kommunikation aufrecht zu erhalten", erklärt Melks Bezirkshauptmann Norbert Haselsteiner, der im Blackout-Fall den Bezirksführungsstab einberuft und koordiniert - wie etwa während des Donauhochwassers. Auf Gemeindeebene haben die Bürgermeister das Sagen.
Auf den Ernstfall vorbereiten
"Eingebunden sind Hilfsorganisationen, Energieversorger und Sachverständige", so Haselsteiner, der betont: "Solche Szenarien werden im Rahmen von Planspielen regelmäßig geübt." Er empfiehlt: "Jeder Bürger sollte sich vorbereiten: Einen Tag den Trennwatt ausschalten, dann wird einem bewusst, was Blackout bedeutet", ist laut Haselsteiner klar, dass man sich im Ernstfall zunächst mit Familie und Nachbarn abstimmen muss.
Entscheidend ist auch, wie man nach dem Blackout das Stromnetz wieder zum Laufen bekommt. Hier spielen "schwarzstartfähige" Kraftwerke, wie Ybbs-Persenbeug, eine entscheidende Rolle.
"Wenn nichts mehr geht, haben wir Eigenbedarfsturbinen", erklärt Florian Seidl vom Verbund. Mit deren Hilfe kommt das Kraftwerk - im Gegensatz etwa zu Kohlekraftwerken - allein wieder in Gang, um den "Saft" zu liefern.
Zur Sache
Ihre "Blackout-Einkaufsliste": Lebensmittel- und Getränke für mind. sieben Tage, Kerzen/Feuerzeug, Taschenlampe und Radio mit Batterien, Campingkocher mit Spiritus, Erste-Hilfe-Material und wichtige Medikamente, Bargeld und Hygieneartikel, wie Zahnbürste, Seife, etc.
Infos für den Blackout-Fall liefert eine ausführliche Broschüre des Zivilschutzverbandes, abzurufen unter: www.noezsv.at/noe
Stimmen zum Thema Blackout
Josef Baumgartner, Zivilschutzverband, Melk: "Bei einem Blackout ist nach 30 Minuten "sense" mit dem Mobiltelefon und das Festnetz funktioniert maximal acht Stunden."
Florian Seidl, Verbund: "Das Kraftwerk Ybbs-Persenbeug könnte bei einem Blackout Österreich retten."
Norbert Haselsteiner, Bezirkshauptmann Melk: "Im Falle eines Blackouts sind zuerst Eigenvorsorge und Eigenverantwortung gefragt."
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