Bürgermeisters Billig-BMW
Brisante Sonderaktion des Gemeindebunds: Ortschefs erhalten bei BMW-Händlern 20 Prozent Privatrabatt. Die meisten Bürgermeister sind über die Optik nicht gerade begeistert ...
BEZIRK. Fährt Ihr Orts-chef neuestens einen Luxusschlitten der Marke BMW? Wir kennen möglicherweise einen der Gründe dafür: Bürgermeister und Vizebürgermeister erhalten aufgrund einer Sondervereinbarung des Österreichischen Gemeindebunds mit der Nobelmarke „höchst interessante Nachlässe auf den Großteil der BMW-Modellpalette“. So steht’s im Bürgermeisterbrief, unterzeichnet von Gemeindebund-Präsident Helmut Mödlhammer. Dabei handelt es sich wohlgemerkt um kein Angebot für Dienstautos, sondern um ein „funktionsgebundenes Angebot für die private Nutzung und Zulassung“, wie dem Schreiben zu entnehmen ist. Alles, was man als Ortschef dafür tun müsse, ist, den BMW-Händler „seines Vertrauens“ zu kontaktieren und schon gibt’s die Luxuskarosse zum Schnäppchenpreis. Das bestätigt man auf Nachfrage auch im Gemeindebund: „Aktive Bürgermeister und Vizebürgermeis-ter erhalten 20 Prozent Rabatt.“ Und das übrigens schon das zweite Jahr hintereinander ... Ein tolles Angebot, sollte man meinen. Trotzdem: Nicht alle Ortschefs begrüßen es. Gerade in Zeiten einer Affäre Strasser, in denen man mit Händen und Füßen um mehr politische Sauberkeit ringt, sorge ein solches Angebot für eine äußerst schiefe Optik.
Bgm. Anton Sirlinger (Ybbs), Obmann des SPÖ-Gemeindevertreterverbandes stellt klar: „Bei mir wandern solche Angebote in die Rundablage, ich beschäftige mich nicht damit.“ Allerdings sei es Sache der Unternehmen, wem sie welche Angebote geben, „oder darf ich an den minus 25 Prozent Einkaufstagen auch nicht mehr zum BILLA gehen?“
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