Bezirk Melk: Die Suche nach der "Kraft"
Fachkräfte werden immer rarer. Viele Betriebe setzen daher auf die Selbstausbildungsmethode.
BEZIRK. Liest man die Schlagzeilen der vergangenen Wochen, dann kann man es kaum glauben. Alle reden von Arbeitslosigkeit, aber es gibt Firmen im Bezirk, die keine Fachkräfte finden. Etwa die Firma Thennemayer in Hürm. Chef Roman Thennemayer: „Fachkräfte zu finden, ist in der heutigen Zeit nicht einfach. Nach zwei Jahren Suche haben wir endlich unsere Stellen wieder besetzt."
So wie dem Tischler geht es derzeit vielen anderen Chefs in der Region Mostviertel. Derzeit könnten die Firmen 38.500 Fachkräfte beschäftigen, nur 37.200 der Stellen sind besetzt. Das heißt, es gibt 1.300 ausgebildete Menschen weniger als Jobs. Schaut man ins Jahr 2019 ist es noch deutlicher: Die Firmen werden in der Region 39.800 Jobs anbieten, aber nur 37.900 Fachkräfte werden vorhanden sein.
Kräfte selbst ausbilden
Deshalb überlegt die Firma Thennemayer, ihre Fachkräfte selbst anzulernen. Ein Betrieb, wo dies hervorragend klappt, ist Elektro Gottwald in Melk. "Wir bilden 50 bis 60 Lehrlinge im Jahr aus. Viele bleiben dann der Firma erhalten", so Alexandra Neureiter, Lehrlingsbeauftragte bei Gottwald.
Dies funktioniert aber nur auf eine Weise. „Wenn die Zahl der jungen Niederösterreicher insgesamt abnimmt und der Anteil derer, die eine Lehre beginnen, nicht gleichzeitig steigt, kommt es zu einem nachhaltigen Mangel an Fachkräften“, erläutert AMS-Melk Chef Josef Mayer.
ZUR SACHE
Die Branchen mit den besten Jobaussichten in den nächsten Jahren sind Sozialwissenschaften, Wirtschaft und Recht (z. B. Buchhalter und Bürokaufmann), Ingenieurwesen, verarbeitendes Gewerbe, Baugewerbe (z. B. Elektrotechniker, Medizintechniker und Tischler).
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