Bezirk Melk: McDonald's Randalierer zu Haftstrafe verurteilt
15 Monate, davon zwölf bedingt, für einen Amstettner, der betrunken randalierte (rechtskräftig).
BEZIRK (ip). Nach vier teils einschlägigen Vorstrafen landete ein 24-Jähriger abermals vor Gericht. Die St. Pöltner Staatsanwältin Christiane Burkheiser legte dem Mann gefährliche Drohung und versuchten Widerstand gegen die Staatsgewalt zur Last. Ohne jede Erinnerung an den Vorfall Mitte April dieses Jahres bei einer McDonald's-Filiale in Ybbs bekannte sich der Vater eines Kleinkindes schuldig.
"Ich spreng euch in die Luft"
„Ich bring euch um, ich spreng euch in die Luft!“, wetterte der Amstettner in dem Lokal, wo er nach einer Feier mit jeder Menge Wodka noch etwas essen wollte. Er warf einem Angestellten seine Geldtasche hin, dieser schaute nach und fand „nix“ drinnen, zumindest kein Geld, mit dem der Betrunkene bezahlen hätte können. Lautstark drohte er nicht nur den Angestellten, sondern auch den einschreitenden Securitys, dann rief er selbst über die Notrufnummer die Polizei, die auch seitens der Angestellten informiert worden war.
Drohung gegen Beamten
Auch den Exekutivbeamten gegenüber ließ er seinen Drohungen freien Lauf. „Ich schick euch die Mafia, dann seid ihr alle tot“, war nur eine seiner Äußerungen. Auf die Frage von Richter Slawomir Wiaderek, ob der Randalierer sie als Polizeibeamte wahrgenommen habe, meinte ein Beamter im Zeugenstand: „Eindeutig, er hat uns sofort als Bullenschweine beschimpft.“ Nach mehreren Abmahnungen, wobei der Beschuldigte „bis zur Nasenspitze“ an die Cops herantrat, musste die Festnahme ausgesprochen werden. Doch erst, als die Beamten den Mann am Boden fixiert und ihm Handschellen angelegt hatten, beruhigte sich der 24-Jährige.
„Wie soll es bei Ihnen weitergehen?“, fragte der Richter und wies darauf hin, dass der Angeklagte nach seiner Verurteilung 2017 auf Bewährung draußen sei, sein auferlegtes Antigewalttraining teilweise geschwänzt habe und die Zusammenarbeit mit der Bewährungshelferin problematisch sei. Damals habe er seiner Freundin gedroht: „Ich bin im Blutrausch, heut bring ich dich um.“ Mittlerweile, so Verteidiger Stefano Alessandro, habe sich das Paar wieder angenähert. Sein Mandant kümmere sich um das Kind und ab Juli habe er wieder einen Arbeitsplatz. Der Vorfall im April dürfte im Vollrausch passiert sein. Er trinke nicht regelmäßig und sei mit den zwei Promille doch stark beeinträchtigt gewesen.
"Milde Strafe" für Randalierer
Wiaderek ließ nochmals Milde walten und verurteilte den Randalierer zu einer Freiheitsstrafe von 15 Monaten, zwölf davon bedingt. Auch für Bewährungshilfe und Antigewalttraining gab es eine weitere Chance, wobei die Probezeit auf fünf Jahre verlängert wurde (rechtskräftig).
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