Stadt Melk: "Dann wird's halt ein Zönchen"
Seit mittlerweile 30 Jahren besteht in Melk die Fußgängerzone. Auch damals wurde heftig debattiert.
MELK. Vor über 30 Jahren entbrannte, so wie jetzt mit den Parkgebühren, eine hitzige Diskussion in der Stadt Melk. Die früher noch im Gegenverkehr geführte Hauptstraße wurde bereits als Einbahn vom Rathausplatz in Richtung Hauptplatz geführt. Das Nebeneinander von Fahrzeugen, Fußgängern und Touristen wurde aber von Tag zu Tag gefährlicher.
Neues Verkehrskonzept
Mit einem neuen Verkehrskonzept für die Abt Karl-Straße und die Lindestraße wurde im Juni 1986 dann die Innenstadt von Melk zur Fußgängerzone erklärt.
Heftigen Widerstand gab es von den in der Innenstadt ansässigen Unternehmern. "Wir haben zu jeder Zeit Anrufe erhalten", erinnert sich der Obmann des Fußgängerzonen-Ausschusses, Helmut Baumgartner, "die Leute haben uns vorgeworfen, dass wir die Stadt umbringen." Weitere Gegenargumente von damals: Parkplätze in der Innenstadt fallen weg und Melk sei viel zu klein für eine Fußgängerzone.
Eine kleine Zone
Dabei hatte die SPÖ ein Modell der Fußgängerzone von der Bäckerei Teufner in der Wiener Straße bis hinunter zum Hauptplatz gefordert. Die Idee wurde verworfen. Umgesetzt wurde letztlich die heute bestehende Variante. Finanzstadtrat Hans Kohlberger verewigte sich mit dem Spruch: „Na, dann machen wir halt ein Zönchen.“
Ein Jahr nach der Einführung der Zone – die Kritiker waren inzwischen verstummt – wurde dann mit der Umgestaltung des Rathausplatzes und der Hauptstraße begonnen. Das Architekturbüro Lenhart aus Vösendorf hatte mit seinem Entwurf einen Architektenwettbewerb gewonnen. Im Zuge der Bauarbeiten am Rathausplatz wurde dann auch der Kolomanibrunnen versetzt. Er wurde circa eineinhalb Meter in Richtung Rathaus gerückt.
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