Die neue HERMANN NITSCH Ausstellung im nitsch museum Mistelbach
Die Jahresausstellung, die am 25.03. eröffnet wurde, widmet sich in Kooperation mit der Albertina Wien erstmals dem Herzstück des Gesamtkunstwerkes Hermann Nitschs.
MISTELBACH. Die Ausstellung, die von Nationalrat Abgeordneten Andreas Minich im Beisein von Landtagsabgeordneter Helga Krismer-Huber, des NÖ Kulturwirtschaft GmbH Geschäftsführers Paul Gessl der früheren MAMUZ Geschäftsführer Dagmar Kunert und Matthias Pacher, des Bürgermeisters Erich Stubenvoll und zahlreicher Prominenz aus Politik und Kultur im nitsch museum eröffnet wurde, zeigt mit Werkblöcken aus der Erstrealisierung der Aktion im Jahr 1998 und der Teilrealisierung der zweiten Fassung von 2022 eine neue Form des Gesamtkunstwerkes.
Michael Karrer, Künstlerischer Direktor nitsch museum, meinte bezüglich der Demonstrationen vor dem Museum: „Hier beschuldigt man aus Unwissenheit einen Vertreter des Humanismus. Sein Aktionstheater möchte das Menschsein grundsätzlich in all seinen möglichen Eigenschaften zeigen. Dazu schrieb er mitunter Texte über all diese wundervollen und all diese abgründigen Facetten der Menschheit.“
Hermann Nitsch war Zeit seines Lebens immer wieder mit Anfeindungen aller Art konfrontiert.
Albertina Direktor Klaus Albrecht Schröder bezeichnete Prinzendorf als Bayreuth des Weinviertels und das 6-Tagesspiel als gewaltiges Gesamterlebnis: „Ein Abreaktionstheater in strenger Inszenierung mit starker Seins-Erfahrung, das tief in die Psyche und Abgründe mit Lust an Grausamkeit im Menschen stößt und an die Schmerz- und Ekelgrenze geht.“
nitsch museum Geschäftsführer Christoph Mayer: „Schon in den 1980er-Jahren wurden Textpassagen, insbesondere auch aus „Die Eroberung JerusalemS“, einem literarischen Werk, das sich mit den Abgründen der Menschheit befasst, aus dem Zusammenhang gerissen veröffentlicht.
Auch Kunstsammler Karlheinz Essl kam mit Gattin Agnes zur Ausstellungseröffnung und bezeichnete Nitsch als Wegbegleiter und Freund: „Er war ein großer Menschen- und Tierliebhaber.“
Zu sehen sind wesentliche Reliktinstallationen, Schüttbilder aus den Malaktionen, Teile der Aktionspartituren, ausgewählte Aktionsfotos, Filmdokumentationen, Applikationen und Gerätschaften. Zitat von Hermann Nitsch: „Die Welt als Ganzes soll angenommen werden mit allen Extremen, ihren Glücksmöglichkeiten, Grässlichkeiten und der Grausamkeit des Todes.“
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