Verkehrspolitik
Aus für den Paasdorfer Rübenverkehr
Mangels zur Verfügung stehender Waggons müssen die Zuckerrüben heuer den Lkw statt der Bahn nehmen.
PAASDORF. Die Rübenernte ist voll angelaufen. Gerüchte, dass heuer nicht alle Rüben, wie in der Vergangenheit, möglichst klimaschonend vom Paasdorfer Rübenplatz mit der Bahn transportiert werden, verdichteten sich.
Transportprobleme
"Es ist leider richtig, dass heuer einige bisherige Bahntransporte nicht zur Verfügung stehen. Wir bedauern das sehr, denn diese Vorgabe ist hinsichtlich der derzeitigen Klimaschutzdebatte unverständlich und kontraproduktiv", bedauert Geschäftsführer Markus Schöberl von den Rübenbauern, die Situation. Die Transportlogistik von den Rübensammelplätzen in Paasdorf und Hohenau zu einem der Werke in Leopoldsdorf oder Tulln obliegt der Agrana. In diesem Jahr wird der Transport aber mit Lkws stattfinden und nicht mit der Bahn. Der Grund dafür liegt in der vollen Auslastung der Rail Cargo Group (RCG) – jener Bereich der ÖBB der sich auf den Güterverkehr spezialisiert hat. Insbesondere die für den Rübentransport benötigten Waggons sind gerade für den Holz- oder Eisentransport eingesetzt. "Daher können von RCG weniger Waggon für die Rübenkampagne zur Verfügung gestellt werden," erklärt Johannes Brandner von der Agrana den Handlungsbedarf, "Unweigerlich müssen wir seitens Logistik darauf reagieren und einige Rübenlagerplätze von Bahn auf LKW in diesem Jahr umstellen, da sonst die gesamte Rübenmengen nicht bis zum Ende der Kampagne ins Werk transportiert werden könnte."
Weinger Ernte
Generell ist zu beachten, dass der Rübenrüsselkäfer, ohnehin der Ernte massiv zugesetzt hat. Das bedeutet, dass die Logistiker mit einer geringeren Menge an zu transportierenden Rüben rechnen. "Dennoch werden wir zirka die Hälfte der Rüben mit Bahn in die Werke transportieren. Dies ist in etwa auch der Wert der letzten Jahre" beruhigt Johannes Brandner. Beispiele aus anderen Regionen Niederösterreichs, wie dem Wienerwald, zeigen, dass es durch den Transport mit Traktoren und Lkws zu massiven Verkehrsbehinderungen gekommen ist.
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