Kommentar
Die Freiheit endet auf dem Parkplatz

- hochgeladen von Karina Seidl-Deubner
BEZIRK MISTELBACH. Viele Wiener lernen erst am Land die wahre Bedeutung des Begriffs "MEIN Parkplatz" kennen. Der Bundeshauptstädter kreist, dem Jagdtrieb folgend, um den potentiellen Stehplatz im öffentlichen Raum. Dabei achtet er immer die Grenzen des jeweiligen Reviers – schließlich will man ja nicht mit der Bim vom Parkplatz drei Stationen nach Hause fahren. Der Niederösterreicher hingegen ist sich seines Stellplatzes gewiss. Dieser ist direkt vor dem Haus. Dafür nimmt man das frühe Aufstehen und Pendeln in Kauf, dafür staut man mit den anderen auf der Tangente. Kommen Wiener dann aufs Land und parken einfach, wo es gerade frei ist, mag dies in Unkenntnis des Naturgesetzes des Gewohnheitsrechts geschehen. Für Ärger sorgt es dennoch. Wiener eben! Und genau demselben Vorurteil sind niederösterreichische Autokennzeichenbesitzer in Wien ausgesetzt. Die haben draußen eh genug Platz und sollen draußen parken, in der Stadt ist es schon voll genug. Jeder will überall hin und dann öffentlichen Raum benutzen, nur bitte nicht vor meiner Tür.
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