Ein Abend für & mit Christa Jakob
MISTELBACH. Corona bedingt, mit einem Jahr Verspätung, gratulierte die Stadtgemeinde Mistelbach dem lebendigen Geschichtsbuch Christa Jakob zum 80. Geburtstag plus 1.
Seit Jahrzehnten ist sie unermüdlich und mit großer Leidenschaft damit beschäftigt, die Historie der Stadt aufzubereiten und in zahlreichen Büchern und Niederschriften zu dokumentieren. Zeit ihres Lebens hat sie sich so mit den unterschiedlichsten, geschichtlichen Themen rund um ihre Heimatgemeinde beschäftigt.
Zahlreiche Familienmitglieder, Freunde, Wegbegleiter, sowie Stadt- und Gemeinderäte kamen ins Barockschlössl zu einer Feier mit Anekdoten aus der Vergangenheit Mistelbachs und Musik mit der Gruppe „Klezmerazzi“. In seiner Laudatio erzählte Bürgermeister Erich Stubenvoll über das Leben der 1946 mit sechs Jahren von Kottingbrunn bei Baden zu den Großeltern nach Mistelbach gezogenen Familie: "Schmalzbrot und Erdäpfel waren damals eine Köstlichkeit." Sie arbeitete in der Sparkasse und nach einigen Jahren kinderbedingter Unterbrechung in der Raiffeisenbank.
1995 begann die Zitherspielerin (mit vielen Auftritten im Weinviertel und sogar im Wiener Konzerthaus) mit Stadt- und Zeitreise Führungen, Museumsarbeit, Arbeiten im Pfarrarchiv mit Bibliothek und dem Spreitzer Archiv. Bis heute wirkt die Mutter von fünf Kindern, zwölf Enkel und Urenkel in der Kantorei St. Martin mit. Viele Ausstellungen, Publikationen und heimatgeschichtliche Veranstaltungen gäbe es nicht in dieser Form ohne Christa Jakob.
Kulturstadtrat Josef Schimmer bezeichnete die 2009 mit dem goldenen Ehrenwappen der Stadt Mistelbach Ausgezeichnete als das historische Gewissen der Stadt, hat sie doch durch ihre Kontakte mit jüdischen Überlebenden, während ihrer jahrelangen, mühseligen Arbeit der Gestaltung des Museums, das als Gedächtnisstätte aller Mitglieder der Israelitischen Kultusgemeinde am jüdischen Friedhof 2018 eröffnet wurde, wesentlich zur Bewusstseinsmachung beigetraten.
„Ich würde mich freuen, wenn dieses Museum in touristischen Foldern und Webseiten angeboten wird“, ist einer ihrer Wünsche. Ein weiteres Anliegen ist die Erhaltung des Grundlosgrabens und des Karners als Bestattungsmuseum.
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