Eine Ära geht zu Ende
Ehrenpräsident Josef Buchta: „Ohne Indianer ist der Häuptling nix“
In einem dreistündigen Festakt im Poysdorfer Kolpingsaal wurde der Ehrenpräsident des ÖBFV (Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes) Landesbranddirektor Josef Buchta aus seinem aktiven Feuerwehrleben verabschiedet.
„Er hat in seiner aktiven Zeit sehr viele wichtige Schritte gesetzt, woran auch die nächsten Generationen noch profitieren werden. Er war immer ein großes Vorbild für mich“, bedanke sich der Organisator der Feier, Bezirksfeuerwehrkommandant Karl Graf sichtlich berührt.
Der Lebensweg von Josef Buchta ist von Durchsetzungsfähigkeit und zielstrebiger Arbeit gekennzeichnet. „Er kann beruflich wie feuerwehrintern auf jede Menge Erfahrung zurückblicken. Es ist eine Karriere, die Seinesgleichen sucht – vom Feuerwehrmann zum Ehrenpräsident. Vom Lehrling zum Werkstättenleiter bis zum Betriebsleiter des Technischen Services der OMV mit bis zu 450 MitarbeiterInnen“, betonte LA Karl Wilfing in seiner Laudatio. 2006 übernahm Buchta die Funktion des Landesfeuerwehrkommandanten. Schon kurz danach war er Einsatzleiter bei der March-Flut. 2008 wurde er Präsident des ÖBFV.
„Der Pionier in Grenzüberschreitender Zusammenarbeit war fast sieben Jahre lang Kommandant der 97.000 Feuerwehrleute in Niederösterreich, von 2008 bis 2012 auch Präsident des Bundesfeuerwehrverbandes. Die Einführung der Rettungsgasse, die Möglichkeit, Einsatzfahrzeuge bis fünfeinhalb Tonnen mit dem B-Führerschein zu lenken oder die einheitliche Zertifizierung der Feuerwehrschulen, sind Neuerungen aus seiner Amtszeit“, betonte BH Gerhard Schütt anerkennend. „Er konnte einem aber auch verbal den Schädel ausreißen“, schmunzelte Ehrenbrandrat Norbert Schamböck.
Bez. Polizeikommandant Florian Ladengruber: „Ich habe ihn bei einem Tankwagenunfall auf der B7 kennengelernt und schätzen gelernt.“
1976 wurde Josef Buchta Kommandant der FF in seinem Heimatort Rabensburg – einer der jüngsten von NÖ; Sohn Thomas trat in dessen Fußstapfen und wurde sein Nachfolger. „Die Feuerwehr war immer ein fixer Bestandteil in unserem Leben. Trotz seiner Karriere ist er immer Mensch geblieben“, ist auch Thomas Buchta stolz auf seinen Vater.
2008 unterzeichneten Land Niederösterreich, Militärkommando Niederösterreich, Polizei, Sicherheitsdirektion, Rotes Kreuz, Arbeiter Samariterbund, Bergrettung, Zivilschutzverband und die EVN mit der Feuerwehr die von Buchta ins Leben gerufene „Partnerschaft für Niederösterreich“. Sein Leitspruch: „Durchs Reden kommen die Leut’ z´samm.“ Stolz ist der Praktiker mit Handschlag- und Managerqualitäten auch auf die Struktur der Feuerwehr mit einem flächendeckenden Einsatzsystem - in allen Kommunen steht technische Ausrüstung zur Verfügung. Der in Rabensburg lebende Pepi Buchta stand nicht nur für die verstärkte Aufnahme von Frauen in die Feuerwehr, sondern auch für die Förderung der Jugendarbeit. „Mehrere hundert Volksschulen wurden in einer Aktion mit dem Land NÖ und dem NÖ Landesschulrat von den Feuerwehren aufgesucht, um Kinder für das Feuerwehrwesen zu gewinnen“, erzählte Jugend Verwaltungsinspektor Friedrich Höger.
Zur Abschiedsfeier mit unzähligen Kameraden stellten sich auch NR Herbert Kuzdas, LA Manfred Schulz, LA Kurt Hackl, Generalmajor Arthur Reis, zahlreiche Bürgermeister und Vertreter der Blaulichtorganisationen mit Glückwünschen und Gratulationen ein. Am Samstag, genau an seinem 65. Geburtstag wechselt der Mann der Basis mit zahlreichen hohen Auszeichnungen, nach knapp 50 Jahren Feuerwehr-Aktivdienst in die Reserve.
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