Jäger von Wilderer erschossen!
Eine Kerze für ermordeten Jäger!

Bullendorf:     Dieser Tage jährt sich der 125ste Todestag von Waidkamerad Johann Brandl. Im Bullendorfer Jagdrevier unweit der Grenze zu Erdberg befindet sich das „Brandl-Kreuz“. Diese Gedenkstätte soll an die Ermordung des herzoglichen Coburgschen Jäger, Johann Brandl, vor genau 125 Jahren erinnern.

Zum Gedenken an den getöteten Waidkameraden wurde von den örtlichen Jägern und Gemeinderäten Josef Kohzina, Herwig Krammer und Adi Graf sowie von Alexander Sachsen Coburg und Gotha eine Gedenkkerze entzündet, kurz innegehalten und an den verstorbenen Waidkameraden gedacht!

Waidkamerad Johann Brandl, auch weiterhin ein kräftiges Waidmannsruh!

Jagd ist auch - pflegen jagdlichen Brauchtums, leben und hochhalten ländlicher Tradition und wahren von Freundschaft und Kameradschaft – Waidmannsheil!

„ Das BRANDL – Kreuz“ - Inschrift in der Tafel:

„Am 6 ten Oktober 1894 wurde hier der herzoglich Coburg`sche Heger Johann Brandl erschossen aufgefunden, betet für sein und seines Mörders Seelenheil“.

Das Brandl-Kreuz befindet sich im Burgfriede von Bullendorf, der dortige Flurname ist Hühnerkratz, auch Badstube genannt und ist über den sogenannten Ziegelofenweg zu erreichen, es steht kurz vor der jetzigen Reviergrenze zu Erdberg.

An das sogenannte BRANLD - Kreuz knüpft sich folgende Begebenheit:
Auszug aus dem damaligen Gendarmeriebericht,
Auszug aus der Schulchronik 1926/1927, Karl KARGL, Leiter der Schule.

Der Coburgsche Heger Johann Brandl aus Erdberg hörte am 4. Oktober (1894) vormittags in seinem Revier 2 Schüsse. Er ging hinaus, um Nachschau zu halten, kehrte aber nicht mehr zurück. Eine Streifung von Seite des Forstpersonals und der Gendarmerie blieb resultatlos.

Erst am 6. Oktober wurde die Leiche Brandls von Anton Kindl aus Bullendorf, welcher mit seiner Mutter im Weingarten im sogenannten Bartstübl mit der Weinlese beschäftigt war, in einer Furche liegend und mit Kukuruzstengeln zugedeckt, aufgefunden. Die Leiche wurde vom Mörder hierher geschleppt.

Bei Besichtigung des Leichnams wurden ein Streifschuss am Kopfe, einige Schrotkörner im Gesichte, eine furchtbare Wunde an der rechten Brustseite und eine Schusswunde mitten im Bauche wahrgenommen.

Das Gewehr und der Stock des BRANDL waren bei der Leiche nicht vorhanden.

Der Boden war infolge eines mehrtägigen starken Regens sehr durchnässt, dennoch wurden in unmittelbarer Nähe der Tat bzw. des Fundortes Spuren nackter Füße, sowie von den Stiefeln des BRANDL herrührende Spuren vorgefunden.

Die Gendarmerie verhielt nun sämtliche als Wilderer bekannte Personen aus Erdberg und Bullendorf zum Alibinachweis. Dem als gefährlichen Wilddieb bekannten Josef H. aus Erdberg gelang es nicht, sein Alibi nachzuweisen.

Am Tatort wurde durch Vergleich festgestellt, dass die Fußspuren von H. herrühren.

Unter einer Brücke in Bullendorf wurde das Gewehr des erschossenen Brandl aufgefunden, ferner in einem hohlen Baum 2 Hasen.

In diesem Baum hatte der Täter vor der Jagd auch seine Stiefel versteckt. Nach der Mordtat zog er die Stiefel an und ging nach Wilfersdorf.

Bei genauer Besichtigung der Stiefelspuren bemerkte man, dass der rechte Stiefel im Absatze fünf große Nägel und vorne am Ballen zwei Flecke und drei Nägel hatte. Bei H. wurde 1 Paar Stiefel vorgefunden, von denen der Stiefel vom rechten Fuß vollkommen mit dem vorgefunden Fußspuren übereinstimmte.

Josef H. wurde dem Untersuchungsrichter eingeliefert. Nach langem Leugnen gestand er die Mordtat.

H. wurde zum Tode durch den Strang verurteilt. Die Todesstrafe wurde ihm im Gnadenwege nachgesehen und mit Kerker auf Lebensdauer bestraft.
Im Jahre 1918 wurde er abermals begnadigt und aus dem Gefängnis entlassen.

Waidmannsheil!

Am Foto:   Die Bullendorfer Gemeinderäte und Waidkameraden Josef Kohzina, Herwig Krammer und Adi Graf sowie DI Alexander Sachsen Coburg und Gotha.

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