Kleinhadersdorf
Erntezeit für Archäologen
KLEINHADERSDORF. Nachdem das Feld oben nahe des Mistelbacher Waldes in Kleinhadersdorf nun vom Bauern abgeerntet ist, können die archäologischen Grabungen nun wieder weitergeführt werden. Im zweiten Jahr des dreijährigen Forschungsprojektes untersucht das Ludwig Boltzmann Institut ArchPro in Zusammenarbeit mit der Universität Wien weiterhin die lokalisierte jungsteinzeitliche Siedlung. Neben dem ältesten Gräberfeld Österreichs wurden bekanntlich 32 einzigartige Langhäuser aus der Zeit von 5300 bis 5100 vor Christus geortet und gefunden. Landtagspräsident Karl Wilfing und Bürgermeister Thomas Grießl machten sich ein Bild vom aktuellen Grabungsfortschritt.
Einer Sensation auf der Spur
Der renommierte und 2015 als Wissenschaftler des Jahres ausgezeichnete Leiter der Grabungsstätte Professor Wolfgang Neubauer ist selbst in Föllim (Gemeinde Poysdorf) wohnhaft. Mit Projektleiterin Hanna Pietsch hat er sich mit den Studenten in diesem Jahr ein weiteres Haus vorgenommen. Dies soll über weitere Fragen zum Aufbau und der Datierung der Hausstrukturen sowie der wirtschaftlichen Grundlage der jungsteinzeitlichen Siedlung Aufschluss geben. Landtagspräsident Karl Wilfing: „Wenn die Annahmen stimmen, – dies muss erst wissenschaftlich belegt werden– handelt es sich bei diesem Fund um das älteste bisher entdeckte Siedlungsgebiet Österreichs. Und das wäre eine Sensation. Ich bedanke mich bei den beteiligten Archäologen für ihre Arbeit und ihre unstillbare Neugier, mit der viele Fragen über unser aller Vorfahren hier vom Weinviertel aus beleuchtet werden können.“
Ein abschließender Grabungsbericht über den Zusammenhang des Siedlungsbereiches mit dem Gräberfeld sowie weitere Aufschlüsse über die Gesellschaftsstruktur der ersten Bauernkultur Mitteleuropas, werden nach Abschluss des dritten Projektjahres im Herbst/Winter 2022 zu erwarten sein.
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