G3-Dieb kam mit Fahrrad
Slowake strampelte von seiner Heimatstadt 180 Kilometer per Drahtesel ins G3 Shopping Resort.
GERASDORF/KORNEUBURG (mr). "Ich wurde im Schlaf bestohlen", behauptete der 18-jährige Slowake, "da blieb mir nichts anderes übrig, als selbst zu stehlen. Die Beute wollte ich verkaufen und mir vom Erlös Essen und Trinken kaufen" - lautete die Verantwortung des arbeitslosen Angeklagten. Deshalb klaute er bei Saturn eine Digicam, bei Intersport eine schicke Sonnenbrille und beim Hornbach zwei Sägeblätter. Dort widersetzte er sich einem Privatdetektiv, der ihn zur Feststellung seiner Identität anhalten wollte.
Keine Zeit, um zu arbeiten
"Sie sind 19 Jahre alt, warum suchen Sie keine Arbeit?", forschte der Korneuburger Richter Franz Furtner, der von der Antwort des Angeklagten sichtlich überrascht war. "Ich habe mit meiner Lebensgefährtin eine kleine Tochter, da bin ich voll eingespannt. Zum Arbeiten bleibt mir keine Zeit."
"So schlimm kann es nicht sein", meinte der Richter, "immerhin bleibt Ihnen genug Zeit für eine Überlandpartie mit dem Rad nach Österreich, und in der Schweiz wurden Sie auch schon von der Polizei angehalten." Auch auf diesen Vorhalt hatte der Slowake eine passende Antwort: "Dabei handelte es sich um einen Justizirrtum, ich wurde eine Nacht angehalten und am nächsten Tag freigelassen. Die Polizei hat sich bei mir entschuldigt.“
Wegen gewerbsmäßigen Diebstahls und versuchter Nötigung fasste der Slowake acht Monate Haft aus, davon zwei Monate unbedingt. Da ihm die Untersuchungshaft angerechnet wird, kann er am 3. Mai wieder heimstrampeln. Urteil rechtskräftig!
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