Mordversuch an Tochter: 34-jährige muss 10 Jahre hinter Gitter
- hochgeladen von Brigitte Ertl
Eine dramatische Nacht erlebte die neunjährige Katja Ende Mai in der Wohnung ihrer Mutter Nadja S., als diese versuchte, sich und ihrer Tochter das Leben zu nehmen.
Jetzt hat das Landesgericht Korneuburg den Schuldspruch verkündet. Der Schuldspruch der Geschworenen, die der Anklage folgten, fiel mit sieben zu eins eindeutig aus. Die Verteidigung hatte auf versuchten Totschlag beziehungsweise auf einen untauglichen Versuch plädiert.
Für die Strafbemessung gab es laut Richter Martin Bodner keinen erschwerenden Umstand. Das Geständnis, der bisherige ordentliche Lebenswandel, die durch selbst eingenommene Schlafmittel eingeschränkte Dispositionsfähigkeit der Angeklagten und, dass es beim Versuch blieb, milderten jedoch das Urteil.
Spiel mit Plastokfolien
Der Grund für die Verzweiflungstat dürften Probleme mit ihrem Ex-Mann gewesen sein, der die Alimente nicht bezahlte sowie eine Exekutionssache. Laut Angaben des Mädchens hätten sich Mutter und Tochter in der verhängnisvollen Nacht Plastikfolien vor den Mund gehalten und versucht, den Zustand, ohne Luft zu holen, so lange wie möglich auszuhalten. Während des "Spiels" legte sich die Mutter mit einem Polster auf ihr Kind. Als die Frau jedoch bewusstlos wurde, konnte sich das Mädchen befreien und einen Nachbarn verständigen, der das Notarztteam alarmierte.
Ex-Mann sollte leiden
Der Staatsanwältin Gudrun Bischof zufolge hatte die Angeklagte unter den Affären ihres Mannes gelitten, nach der Scheidung aber eine On-Off-Beziehung weitergeführt: "Sie konnte nicht loslassen." Als ihr Ex-Mann ankündigte, seine neue Freundin zu einem Familienfest Ende Mai mitzunehmen, habe die gekränkte Frau Abschiedsbriefe verfasst, in denen unter anderem stand, er solle leiden.
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