Systemüberlastung
Odysee bis zum Test
Eigentlich wollte Leopold Kunz in der Pandemiebekämpfung alles richtig machen. Die Bürokratie stellte ihm dafür allerdings einige Hürden auf.
RABENSBURG. Um die krebskranke Mutter zu schützen, entschied sich die junge Frau ihre Corona-Quarantäne bei ihrem Lebensgefährten in Rabensburg zu verbringen. Dieser lebt gemeinsam mit seiner Tochter, sowie seinem Vater – Leopold Kunz – und dessen Ehegattin in einem Haushalt. Damit fühlten sich alle Hausbewohner als K1-Personen und versuchten dies auch offiziell bei den Bezirkshauptmannschaften Mistelbachs und auch Gänserndorfs (dem Heimatbezirk der jungen Frau) offiziell anzumelden. Kein leichtes Unterfangen, da man zumeist bei einem Anfrufbeantworter landete. Auch bei der Polizei versuchte es Familie Kunz.
Erste Symptome
Bald schon zeigten auch Herr Kunz und seine Gattin erste Symptome. Die Familie fährt zur PCR-Teststraße nach Mistelbach. Getestet wurde aber nur Leopold Kunz und die Enkelin. Nicht aber der Sohn, weil zweimal geimpft, und die Gattin. Sie sei nicht im System, so die Antwort. Nach einer weiteren Beschwerde bei der Bezirkshauptmannschaft scheiterte auch ein zweiter Versuch, dass die Gattin zu einem Test kommt. Erst ein dritter verlief erfolgreich, da war die Erkrankung bereits abgeklungen und das Testergebnis negativ. "Man wird behandelt wie der letzte Dreck, ärgert sich Leopold Kunz über die Behörden, "Dabei haben wir nur Angst vor der Krankheit."
Seitens der Bezirkshauptmannschaft Mistelbach kann man zum konkreten Fall natürlich keine Stellung abgeben. Grundsätzlich stellt sich die gesetzliche Regelung im Moment so dar: Ein Haushaltsangehöriger einer positiv getesteten Person wird für zehn Tage mit Bescheid abgesondert.
Wer nicht geimpft ist, ist verpflichtet, sich 48 Stunden nach Absonderungsbeginn und am achten Tag der Absonderung einer Testung in einer behördlichen NÖ PCR-Teststation zu unterziehen. Unabhängig vom Ergebnis dieser Testungen dauert die Absonderung zehn Tage.
Bei Doppeltgeimpften gibt es eine verpflichtende Testung in einer behördlichen NÖ PCR-Teststation, und zwar am fünftenTag der Absonderung. Bei negativem Ergebnis endet die Absonderung.
Überlastung
"Zum Höhepunkt der vierten Welle im November 2021 war ein Großteil der MitarbeiterInnen und Mitarbeiter der Bezirkshauptmannschaft Mistelbach mit den Aufgaben der Gesundheitsbehörde beschäftigt – zusätzlich zur Arbeit im eigenen Fachgebiet" erklärt Bezirkshauptfrau Gerlinde Draxler und weiter "Derzeit kommen wir überwiegend mit dem auf Vertragsbasis zusätzlich beschäftigten Personal aus."
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.