Pressegespräch: Minister Karner über Cyber-Kriminalität im Bezirk Mistelbach
Im Zuge der Kriminaldienstreform werden Experten für Cyberkriminalität in den Bezirken ausgebildet. Bis Mitte des Jahres stehen fünf bis sieben Schwerpunktdienststellen in ganz Niederösterreich fest.
BEZIRK MISTELBACH. Cyberkriminalität nimmt seit Jahren kontinuierlich zu. Überall wo Computer, Smartphones und andere IT-Geräte benutzt werden – in Firmen, Behörden, Universitäten, zu Hause oder unterwegs - kann Cyberkriminalität stattfinden.
Im Bezirk Mistelbach hat die Cyberkriminalität um 30 Prozent zugenommen. Trotz zahlreicher Informationsversuche seitens der Polizei, fallen immer wieder viele Menschen auf Betrügerinnen und Betrüger herein. Aber auch die Anzeigenstatistik hat zugenommen, die Betroffenen sind jetzt vermehrt bereit, Anzeige zu erstatten.
Cybersecurity in den unterschiedlichsten Ausprägungen.
Bundesminister Gerhard Karner ist derzeit in vielen Regionen Österreichs unterwegs, um zu diesem Thema zu sensibilisieren, so auch bei einem Pressegespräch in Mistelbach, gemeinsam mit Landtagspräsident Karl Wilfing, dem Landtagsabgeordneten Manfred Schulz und dem stellvertretenden Polizei Bezirkskommandanten Andreas Thenner.
„Wir wollen intensiv informieren und aufklären. Es würde niemandem einfallen, seinen Haustorschlüssel mit Adresse am Hauptplatz liegen zu lassen, ebenso muss man auch im Online-Bereich an seine Sicherheit denken", fordert Karner die User auf, im virtuellen Raum genauso kritisch und vorsichtig zu sein, wie im echten Leben. Die Schäden betreffen Bürgerinnen und Bürger gleichermaßen wie die Wirtschaft und staatliche Institutionen.
Vom klassischen Betrug, über Kindesmissbrauch, Hass im Netz, Fakenews und Deepfakes – ein Bereich, der erst am Anfang der Entwicklung steht – was die künstliche Intelligenz für Möglichkeiten schafft, Fotos, Videos und Filme zu generieren. Wenn Firmen bedroht und erpresst werden, dass das Netz lahmgelegt wird und sie nicht auf ihre Daten zurückgreifen können, kann das für einen kleinen, mittleren Betrieb existenzgefährdend sein. Bis zu Finanzamt SMS-Tricks, Bank Emails und Angehörige in angeblichen Schwierigkeiten.
"Die derzeit laufende Kriminaldienstreform wir in der zweiten Jahreshälfte umgesetzt sein. 90 Spezialisten im Cybercrime Kompetenz Center des Bundeskriminalamtes werden auf 120 erhöht. Aber auch in den Regionen werden wir Spezialisten haben, um schnell reagieren zu können. Fünf bis sieben vorhandene Bezirkspolizeikommanden werden zu Schwerpunktdienststellen, wo Cybercops tätig sein werden", hielt Karner fest.
Eine interne Grundschulung jedes Beamten und jeder Beamtin ist abgeschlossen.
Durch eine Gesetzesnovelle soll die Polizei mehr Ermittlungsmöglichkeiten in Fällen von Cyberkriminalität bekommen, zudem werden Strafen für Hacker erhöht. Wer künftig einen Computer hackt, soll mit bis zu zwei Jahren Freiheitsstrafe rechnen müssen, für Angriffe auf die kritische Infrastruktur soll die Maximalstrafe auf drei Jahre erhöht werden. Als weitere Schritte nannte er die flächendeckende Etablierung einer sogenannten Cyber-Cobra. Ziel der Cyber-Sicherheit ist, ein hohes Sicherheitsniveau von Netz- und Informationssystemen zu gewährleisten.
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