Grünschnitt
Radikalschnitt kostet Vögel das Heim
MISTELBACH. Bereits zum zweiten Mal beklagt Alfred Weidlich den radikalen Grünschnitt in der Bezirkshauptstadt. Der Baum- und Heckenrückschnitt im Bereich der Bahnzeile zwischen Berufsschule und Dr. Körnerstraße kostete in der Blühphase vielen Insekten und Jungvögeln den Lebensraum.
"Eine Woche nach meinem Hinweis erleben wir, entlang der Bahnzeile beim zweiten Windschutzgürtel Richtung Siebenhirten, genau die gleiche Vorgangsweise dieses unbarmherzigen, rücksichtslosen Rückschnitts ins mehrjährige Holz", ärgert sich der Ex-Bürgermeister Mistelbachs.
Manfred Kreutzer, der zuständige Gruppenleiter der Stadtgemeinde, relativiert:
Geschmackssache
"Die Qualität der Schnitte ist top. Wir verwenden ganz feine Sägeblätter." Seitens der Stadtgemeinde ist man auch überzeugt nicht zu viel wegzuschneiden, sondern nur den Zuwachs. "Vögel brüten aber im Altholz und nicht auf den feinen außenliegenden dünnen Ästen", erklärt Kreutzer. Zumeist lässt man in Mistelbach die Hecken wachsen und scheidet nur alle paar Jahre zurück. "Ob man jedes Jahr ein bisschen oder alle paar Jahre mehr abschneidet, ist Geschmackssache", weiß der Verantwortliche.
Dass an manchen Stellen im Frühling gearbeitet werden muss, erklärt er mit den Wünschen der Landwirtschaft: "Wir arbeiten hier eng mit den Bauernvertretern zusammen. An manchen Stellen müssen wir vor der Ernte aktiv werden, da sonst die breiten Mähdrescher nicht durchkommen".
Seitens der Gemeinde will man naturschohnende Methoden einsetzen und kennt die besonderes sensiblen Brutzeiten. "Aber man kann sich immer noch verbessern", ist Manfred Kreutzer um Optimierung bemüht.
Karina Seidl
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