Bilanz
Schrattenberg ein Jahr nach dem Unwetter
SCHRATTENBERG. Zehn Minuten reichten aus um Schrattenberg nachhaltig zu verwüsten. 420 der 480 Wohnhäuser waren massiv beschädigt. Landeshauptfrau und Landtagspräsident verschafften sich tags darauf einen Überblick der Lage. Hilfe sollte umgehend anlaufen. Doch ein Starkregen am Abend nach der Katastrophe machte alles noch schlimmer. Manche Häuser waren unbewohnbar und im Turnsaal der Schule wurden Notbetten aufgestellt. Es waren Bilder, wie man sie aus Krisengebieten kennt, denn Schrattenberg war in diesen Tagen ein eben solches. Bürgermeister Johannes Bauer blickt zurück: „Bei all dem Ungemach kann man ja noch immer von Glück reden, dass es keine nennenswerten Körperverletzungen zu verzeichnen gab.“ Die Landwirtschaft war nicht so stark betroffen, hatte sich die Hagelzelle doch genau über dem Ortsgebiet von Schrattenberg und mit einem verwüstenden Tornado in der angrenzenden Tschechei entladen."
Was folgte war eine Welle der Hilfsbreitschaft. 838 Feuerwehrleute schufteten in den darauffolgenden Tagen bei brütender Hitze um die Häuser zumindest notdürftig abzudichten. Planen und Dachziegen wurden zur Mangelware.
Ganze sechs Tage sollte der Einsatz dauern, rund 120 Tonnen Eternit und 40-50 Tonnen Schutt mussten mühevoll entsorgt werden. Landtagspräsident Karl Wilfing zeigt sich rückblickend beeindruckt: "Nur wenn eine Hand schnell in die andere greift sind derlei Katastrophen rasch und auf kurzem Wege zu stemmen.“ Aber auch Firmen wie Dachdecker, Spengler, Zimmerer aus ganz Niederösterreich waren in Kürze zur Stelle und haben teilweise Material gespendet oder Facharbeiter geschickt.
Bilanz nach einem Jahr
Nun ein Jahr nach dem schrecklichen Unwetter ist Schrattenberg fast zur Gänze wiederhergestellt. Von den 420 massiv beschädigten Gebäuden sind an die 99 Prozent, die versichert waren, bereits repariert und wieder dicht. Bei 30 Häusern und 70 Kellern in der Kellergasse gäbe es noch Versicherungs- oder Materialfragen zu klären.
Die eingetroffenen Spendengelder werden laut Gemeinderatsbeschluss zu gleichen Teilen auf die geschädigten Haushalte mit Mülltonnenanmeldung aufgeteilt. „Dies passiert sozusagen als Ausgleich für die erhöhten Müllentsorgungskosten, die der Gemeinde dadurch entstanden sind und die an die Haushalte weiterverrechnet werden mussten“, so Bürgermeister Johann Bauer. Zum Abschluss bringt der Ortschef nochmals seine Dankbarkeit zum Ausdruck: „Die Hilfsbereitschaft und Solidarität von so vielen Menschen hat mich sehr beeindruckt. Ich möchte mich daher im Namen der betroffenen Familien bei allen, die auf irgendeine Art und Weise mitgeholfen haben unser schönes Schrattenberg wiederherzustellen, sehr herzlich bedanken.“
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