Verunreinigtes Leitungswasser: SPÖ sieht Verharmlosung
GAWEINSTAL. Die gute Nachricht zuerst: die Notchlorierung der Wasserleitung in Gaweinstal zeigt erste Wirkung: "Die Werte sinken und zum teil sind wir das Bakterium schon ganz los", ist Bürgermeister Richard Schober erleichtert. Seit Donnerstag wurde eine zweite Chloranlage in Betrieb genommen.
Zur Vorgeschichte
Verharmlosung
Die SPÖ sieht in der Information der Gemeinde eine dramatische Verharmlosung der Situation. Duschen mit dem verunreinigtem Wasser könnte bereits zur Gesundheitsgefährdung führen bei Menschen mit offenen Wunden.
Der ehemalige Nationalrat Hubert Kuzdas reichte dazu eine Sachverhaltsdarstellung bei der Staatsanwaltschaft Korneuburg ein. Der Gaweinstaler SPÖ-Vorsitzende Leo Kuzdas fordert die Einrichtung eines Krisenstabes, sowie Krisentelefons, an das sich die Bürger wenden können. Nach dem Drasenhofner Vorbild, die bei erhöhten Uranwerten stilles Mineralwasser zur Verfügung stellten, sollte auch Gaweinstal agieren, fordert Melanie Erasim, SP-Spitzendkandidatin des Bezirks für die kommenden Nationalratswahl.
ZUR SACHE
Ulrike Schaucher, Leiterin des Amts für Umwelthygiene der Landes Niederösterreich stellt fest: "Pseudomonas aeruginosa ist ein sogenannter Nasskeim, er liebt das Wasser und gedeiht gerade dort prächtig wo es warm und feucht ist.
Für gesunde Menschen besteht nur eine geringe Gefahr einer Infektion mit diesem Keim. Möglich sind Entzündungen des äußeren Gehörgangs bei Kindern, die sich beim Baden sehr lange im und unter Wasser aufhalten.
Bei älteren und kranken Personen (z.B. Zuckerkranke) mit offenen Hautwunden kann dieser Keim zu schlecht heilenden Wundinfektionen führen.
Pseudomonaden finden sich häufig in Biofilmen, die jede Rohrleitung überziehen und im allgemeinen dort auch bleiben. Dies hat Konsequenzen für Haushalte mit Whirlpools, Inhalatoren und Luftbefeuchtern, die deshalb schon routinemäßig regelmäßig gereinigt gehören.
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