Nordbahn
Vier Züge für das Pendlerforum
BERNHARDSTHAL/RABENSBURG/HOHENAU. Eigentlich hat Elvira Führer nur einen Wunsch: vier schnelle Zugverbindungen nach Wien. Drei in der Früh und eine am Nachmittag. Sie initiierte eine "Petition zur Steigerung der Lebensqualität im nördlichen Weinviertel durch bessere Verbindung mit der Nordbahn". Das "Pendlerforum Weinviertel", dessen Vorsitzende Elvira Führer ist, will eine dringend notwendige Verbesserung des öffentlichen Verkehrs in den Grenzorten erreichen. Dabei bekam die Initiative zuletzt sogar Unterstützung vom slowakischen Botschaftsrat Martin Pangrac.
Zug ist abgefahren
Den großen Wunsch, dass der Railjet auch in Hohenau Station macht, musste das Pendlerform bereits auf Eis legen. Ohne die Unterstützung der örtlichen Politik, die ein mehr an Verkehrsbelastung dadurch befürchtet, ist jede Bemühung in diese Richtung vergeblich. Jetzt ruht die Hoffnung auf Verbesserung einzig auf vier schnellen Verbindungen nach Wien. Diese solle um 5.30 Uhr, 6.30 Uhr und 7.30 Uhr fahren; retour ein zusätzlich schneller Zug um 14.30 Uhr.
Teilzeit-Dörfer
Elvira Führer fürchtet um die Wohn- und Lebensqualität der einst so stolzen Nordbahngemeinden. Bei mindestens 75 Minuten von Bernhardsthal bis Wien Mitte pro Strecke (Verspätungen und Verschiebungen noch gar nicht eingerechnet) werden auch günstige Grundstückspreise für junge Bauwillige nicht mehr als Grund ausreichen, hier den Lebensmittelpunkt aufzuschlagen. Jetzt schon verweist eine WIFO Studie Rabensburg und Berhardsthal Platz 2 und 3 jener Gemeinden mit dem geringsten Lebenssituationenindex zu.
"Unsere Dörfer werden immer mehr zu einem Paradies für Zweitwohnbesitzer und Pensionisten (im schlechtesten Fall treffen beide Umstände zusammen), welche diese Entwicklung noch begrüßen und verteidigen", weiß Elvira Führer, dass nicht alle Bewohner der Nordbahngemeinden ihre Meinung teilen. 2.400 Personen aber haben die Petition unterzeichnet. Vermutlich Pendler.
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