G3 Gerasdorf
Wanderausstellung Krebs & Kraft
Solidarität mit Patient*innen und Enttabuisierung der Erkrankung nötig
GERASDORF. „Brustkrebs ist die häufigste Tumorerkrankung bei Frauen. Die Medizin hat zwar große Fortschritte gemacht und vor allem die Lebenszeit von Frauen mit metastasierendem Krebs verlängern können, unterm Strich bleibt aber ein Leben mit einer chronischen, unheilbaren Krankheit, für die es viel Energie und Kraft braucht“ betonte NÖ Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig aus Anlass der Ausstellungspräsentation Krebs & Kraft, die ab 10. bis inklusive 22. Jänner 2022 auch im G3 in Gerasdorf halt macht.
„Eine von acht Frauen erkrankt im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs. In Niederösterreich trifft dieses Schicksal etwa 1.000 Frauen pro Jahr“, informierte Königsberger-Ludwig: „Besonders bei metastasiertem Brustkrebs gibt es jedoch keine Heilung. Dauertherapie, Nebenwirkungen und psychische Belastung stehen auf der Tagesordnung und kosten viel Kraft und Mut.“
Zwölf Frauen aus Niederösterreich, davon drei aus dem Weinviertel, zeigen sich nun im Rahmen der Fotoausstellung „Krebs + Kraft“ an ihrem „Lieblingsplatzerl“. Sie erzählen von der Diagnose, ihren Krebserfahrungen und wie es ihnen gelingt, immer wieder Energie und Kraft zu tanken. Auch geben sie anderen Betroffenen Tipps mit auf den Weg. „Die Ausstellung soll zeigen wie intensiv und schön das Leben trotz aller Rückschläge, Hoffnungen und Zweifel mit und nach der Krankheit sein kann. Zugleich möchten die Frauen aber auch aufmerksam machen, dass es noch bessere Rahmenbedingungen braucht, die informieren, unterstützen und ermöglichen“, bedankt sich Königsberge-Ludwig bei den Initiatorinnen der Fotoausstellung und mitwirkenden Frauen, die besondere Einblick in ihre Kraftplätze und ihre Geschichten gaben.
AK-Vizepräsidentin Gerda Schilcher, als Vertreterin des Projektpartners AK NÖ, meint, dass Brustkrebs in unserer Gesellschaft nach wie vor ein Tabuthema sei. Leider betreffe es viele Frauen und viele davon stünden mitten im Berufsleben, wenn sie die Diagnose erhielten. Damit sei auch die Arbeiterkammer NÖ als Institution sehr häufig mit dieser Krankheit konfrontiert, insbesondere in der arbeits- und sozialrechtlichen Beratung. „Es ist mir als Arbeitnehmervertreterin und als Frau ein großes Anliegen, dass wir diese einmalige Bilderschau unterstützen. Wir können somit einen wichtigen Beitrag zur Enttabuisierung dieser Erkrankung leisten und zeigen, wie viel Mut, Kraft und Stärke betroffene Frauen in sich tragen“, freut sich Gerda Schilcher.
Das Leben mit Krebs gleiche einer Achterbahnfahrt mit zahlreichen Ups und Downs, hielt Claudia Altmann-Pospischek, ihres Zeichens selbst Betroffene, Brustkrebsaktivistin und Mitinitiatorin von „Krebs+Kraft“, fest. Es sei deshalb notwendig, immer wieder an den eigenen Kraftorten Energie zu tanken. “Es freut mich sehr, dass wir mit der Ausstellung ein wichtiges Thema in den Mittelpunkt rücken. Vor allem möchten wir Frauen daran erinnern, dass sie regelmäßig zur Mammografie gehen sollen und andererseits um Solidarität mit Erst- und insbesondere metastasierten Erkrankten bitten. Denn für diese Frauen braucht es generell mehr Verständnis“.
Sybille Rasinger, Geschäftsführerin der Krebshilfe Niederösterreich, die auch Projektträger der Ausstellung ist, betont, dass sich mit der Diagnose Brustkrebs für die betroffenen Frauen das Leben von einem Tag auf den anderen ändere. Nichts sei mehr wie früher und die eigene Endlichkeit rücke plötzlich und unerwartet tief ins Bewusstsein. Frau Rasinger über die Wichtige Rolle der Krebshilfe NÖ bei solch einer Diagnose: „Die Österreichische Krebshilfe NÖ unterstützt, betreut und begleitet auf Wunsch durch diese schwere Zeit der Diagnose und Therapie. Die Krebshilfe NÖ hilft hier durch psychoonkologische Begleitung Halt zu finden, Kraft zu tanken und ein Stück Lebensqualität trotz Krankheit zu erkennen.“
Nun macht die Ausstellung „Krebs+Kraft“ nach Ausstellungsterminen in Krems, Wiener Neustadt, Sankt Pölten und Amstetten auch im Weinviertler G3 in Gerasdorf Halt.
„Es ist mir ein großes und persönliches Anliegen, auf die Wichtigkeit der Brustkrebsvorsorge und -früherkennung aufmerksam zu machen und die Bewusstmachung, dass es auch Jüngere treffen kann. Zugleich möchten wir alle Frauen motivieren, mutig und selbstbewusst zu sein. Es soll viel mehr darüber geredet werden, um die gängigen Klischees aufzuräumen und Menschen aufzuklären. Die Plattform dafür bieten wir als G3 sehr gerne an.“, so die G3 Geschäftsführerin Funda Caglar.
Der Ausstellungstart im G3 Gerasdorf erfolgt am 10. bis 22. Jänner gibt es die Möglichkeit, die Fotoschau kostenlos zu besuchen und das Projekt durch eine freiwillige Spende zu unterstützen (natürlich unter Einhaltung der jeweilig geltenden Corona-Maßnahmen).
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