Gerasdorf
Wandern gegen Schotterprojekt
Gerasdorfer Bürger und ihre Politik sind sich einig: Sie wollen keine weitere Schottergrube.
GERASDORF. Nicht immer ist etwas für alle gut, nur weil es immer schon so war. Im Fall des Gerasdorfer Kiesabbaugebiets steht "immer" für 60 Jahre und in denen hat sich die Ausgangslage doch sehr verändert. Wiens bebaute Stadtgrenze rückt immer näher an das selbst gewachsene Gerasdorf heran.
Eine neue Bewertung der Flächen und ihrer Eignung fordern Gerasdorfs Grüne, Stadtrat Paul Vogler und Umweltgemeinderat Christian Koza, die sich Helga Krismer aus dem Landtag holten. Sie betont, dass man hier nicht über einen einstimmigen Beschluss im Gemeinderat drüber fahren kann. Sie sieht eine Lösung, in dem man seitens des Landes von einer regionalen Raumordnung zu einer sektoralen übergeht, wie sie bereits für erneuerbare Energien – Windkraft und Photovoltaik-Anlagen – vorliegt. "Dann können wir in die Eignung einer Fläche auch Faktoren wie Erholungsraum, Umwelt- und Wasserschutz miteinfließen lassen", erklärt die Landtagsabgeordnete.
Protestwandern
Bereits am Wochenende zuvor lud die Stadtgemeinde gemeinsam mit besorgten Bürgern die Bevölkerung zu einer gemeinsamen Wanderung in jenen Teil des Regionalparks DreiAnger ein, der durch mögliche Schotterabbau-Projekte gefährdet ist. Die derzeitige Widmung der 88 Hektar als Abbaugebiet würde zwischen den fünf Stadtteilen Gerasdorf eine riesige Schottergrube entstehen lassen. Christian Moser, als Vertreter der Initiative zum Schutz der Gerasdorfer Natur: „Trotz des vehementen Einsatzes der Stadtgemeinde und gegen den Willen von 1.000en Bürgern ist das Projekt „Neue Schottergrube“ weiter auf Schiene. Der Projektwerber will bereits weitere Flächen ankaufen. Die Gefahr ist noch lange nicht vorbei – im Gegenteil! Mit dieser Wanderung haben wir allen Gemeindebürgern und Interessierten aus der Umgebung die Gelegenheit gegeben, das Ausmaß der Bedrohung im Herzen Gerasdorfs selbst zu erleben.“
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