Kinderbetreuung
Zerrissen zwischen Schreibtisch und Spielzimmer
Um nach der Babypause wieder in den Beruf einsteigen zu können, braucht es gute Betreuungsangebote.
BEZIRK MISTELBACH. Im Laufe vieler Biografien keimt früher oder später der Wunsch eine Familie zu gründen, den eigenen kleinen Wonneproppen in den Armen zu halten.
Abseits der "Eltern-Heft-Romantik" bedeutet diese Entscheidung für Frauen naturgemäß eine berufliche Unterbrechung. Dass diese in Österreich aber oft gleichbedeutend mit einem Karriereknick ist, wäre nicht notwendig, wie Beispiele aus anderen Ländern zeigen.
Vor allem der ländliche Bereich macht es Frauen schwer wieder in einen Vollzeitberuf zurückzukehren. Fehlende Betreuungsplätze für unter Zweijährige oder zu kurze Betreuungszeiten machen es Frauen oft schwer Beruf und Nachwuchs unter einen Hut zu bekommen. Teilzeitarbeit ist oft die beste Lösung für diesen Lebensabschnitt, allerdings rächt sie sich spätestens beim Pensionsantritt. Gerade in Niederösterreich entscheidet sich jede zweite erwerbstätige Frau für dieses Modell. Doch auch Vollzeit rächt sich nach der Babypause. Niederösterreichische Mütter verdienen zehn Jahre nach Beginn ihrer Karenzauszeit immer noch nur 84 Prozent von jenen die kinderlos durchgearbeitet haben. Der Vergleich zu Männern fällt noch schlechter aus.
Planbar flexibel
Gaweinstals Bürgermeisterin Birgit Boyer, selbst gelernte Kindergartenpädagogin, weiß um die Bedeutung ausreichender und guter Betreuungsplätze. In den beiden Einrichtungen für unter Zweieinhalbjährige: Schwalbennest (Schrick) und Schneckenhaus (Gaweinstal) sind aktuell sogar noch Plätze vorhanden. "Meistens werden hier die Einheiten von den Eltern nur tageweise oder sogar nur stundenweise gebucht, je nach Bedarf. Deshalb ist es hier manchmal möglich ganze Plätze zu teilen", verrät Birgit Boyer, wie sehr man versucht hier den Bedürfnissen der Eltern entgegenzukommen.
ZUR SACHE
Im Bezirk Mistelbach werden 2.323 Kinder in Kinder in einer der 149 Kindergartengruppen betreut. 58,4 Prozent bekommen dort auch ein Mittagessen. Bei der noch jüngeren Gruppe der unter Zweieinhalbjährigen Kinder ist die Rate der Mittag essenden Kinder deutlich höher. Knapp drei Viertel der 122 Kleinen bleiben auch über Mittag in einer der 16 Gruppen.
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