1. Mai
Investitionen für den Aufschwung
BEZIRK MISTELBACH. "2.500 Arbeitsuchende alleine im Bezirk Mistelbach. Das ist schon ein bitterer Beigeschmack zum 1. Mai", resümiert die frischgebackene Parlamentsrückkehrerin Melanie Erasim. Nun gelte es aus der Gesundheitskrise keine Armutskrise werden zu lassen. Gerade Frauen, die vieles in der Krise gestemmt haben, sind nun vom Armut und Jobverlust betroffen, warnt Erasim. Sie fordert 80.000 neue Jobs für Niederösterreich: "Unser Ziel ist Vollbeschäftigung."
Der Wirtschaftsstandort NÖ müsse gesichert und ausgebaut werden. Dazu braucht es eine Aufschwungmilliarde des Landes, erklärt Erasim. Die fünf Bereiche, wo es Investitionen braucht, um neue Arbeitsplätze zu schaffen und die Wirtschaft anzukurbeln, sind Kinderbetreuung und Bildung, Verkehr, Pflege und Gesundheit, Wohnen, Arbeit und Wirtschaft. „Den Fokus auf die Zukunftsgebiete Digitalisierung, Green Economy und Pflegedienstleistungen zu legen, ist eine Grundvoraussetzung für eine echte Beschäftigungsoffensive für die Menschen in Niederösterreich! Deswegen fordern wir massive Investitionen, um Re-, Um- und Qualifizierungsmaßnahmen anbieten zu können.“
Investitionsbedarf
Besonders der Bezirk Mistelbach hat eine Investitionsoffensive dringend nötig. Viel Luft nach oben gibt es Pflege(personal), Pflegeeinrichtungen oder bei den Kassen(Fach)ärzten. Hier nur eine spektakuläre Zahl: Im Bezirk Mistelbach gibt es zwar 88 Fachärzte, davon haben aber nur 22 einen Kassenvertrag. Der Rest sind Wahlärzte, deren Rechnungen die Patienten zum Großteil selbst bezahlen müssen. „Angesichts der dramatischen Entwicklung am Arbeitsmarkt können sich immer weniger Menschen überhaupt leisten“, sagt Erasim.
KMUs stärken
„Wenn jetzt die richtigen Maßnahmen gesetzt werden, können die Konjunktur gestärkt und neue Jobs geschaffen werden“, sagt auch der Bezirksvorsitzende des Sozialdemokratischen Wirtschaftsverbandes (SWV) NÖ, Walter Krautsieder. „Immerhin sind für zwei Drittel aller Arbeitsplätze in der gewerblichen Wirtschaft die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) verantwortlich. Zur Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen sind daher vor allem diese Betriebe zu fördern. Dazu haben wir konkrete Maßnahmen erarbeitet.“
Im Bezirk Mistelbach gibt es 6.190 (Stand 1.1.2021) aktive Unternehmen; generell kann gesagt werden, dass 99,5 Prozent davon kleine und mittlere Unternehmen und Einpersonenunternehmen sind. 62,8 Prozent des Umsatzes werden von EPU und KMU erwirtschaftet und sie zeichnen sich für 60 Prozent der Wertschöpfung aus. Ein Mittel dazu ist der Handwerkerbonus um Wertschöpfung in der Region zu halten.
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