Gemeinderatswahl 2019
ÖVP: Pillichsdorfer Rosenkrieg
PILLICHSDORF. Wenn man seinen Partner verlässt, darf man dann den Namen behalten? Wie steht es mit den Vorteilen, die die Beziehung mitbrachte? Scheiden tut weh und das leben die ÖVPs in Pillichsdorf derzeit aus.
Wahlleiter und Bürgermeister Franz Treipl strich Rainer Wernhart, der sich für die ÖVP-Absplitterung entschieden hatte, aus der Wahlkommission. "Nachdem Wernhart aus der ÖVP ausgetreten ist, wurde er auch von der ÖVP nicht mehr nominiert", erklärt Treipl. "Ich bin formal nicht aus der ÖVP Pillichsdorf ausgetreten", widerspricht Rainer Wernhart. Formal sei die Entscheidung zwar richtig, atmosphärisch aber nicht förderlich.
Da es die neue Liste "WIR für Pillichsdorf – die ÖVP" 2015 noch nicht gab, ist diese auch formal nicht im Gemeinderat und somit in der Wahlkommission vertreten. Auch wenn einige der Akteure schon einige Jahre im Gemeinderat hinter sich haben.
Namensstreit
Streit gibt es auch um den Namen. "Die Bezeichnung 'WIR für Pillichsdorf – die Volkspartei' sei zu ähnlich zu 'Österreichischer Volkspartei' und müsse daher geändert werden. Auch eine komplette Streichung der Listenbezeichnung und Umbenennung in 'Wahlvorschlag Kaudela' steht im Raum" empört sich Rainer Wernhart. Treipl sah hier Formalfehler, die es zu bereinigen galt, um ein Antreten der Liste überhaupt zu gewährleisten: "Der Name hatte zu viele Worte. Das 'neue' im Namensvorschlag 'WIR für Pillichsdorf – die (neue) ÖVP' musste gestrichen werden."
Schiedsrichter
Landtagspräsident und Bezirksparteiobmann sprach nun ein Machtwort. In einem offenen Brief wandte er sich an alle Pillichsdorfer und Wolkersdorfer. Keine der ÖVPs wird bevorzugt oder benachteiligt: "Wir sehen unsre Werte und unser Programm durch beide Listen vertreten – für welche du dich also entscheidest, du entscheidest dich in beiden Fällen für die Volkspartei Niederösterreich!"
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