Auszählungschaos
"So was darf nicht passieren"
Ruhendgestellte Parteimitgliedschaften und absolutes Unverständnis herrschen in der Mistelbacher SPÖ.
BEZIRK MISTELBACH. "Es gibt kein Vertrauen mehr in der SPÖ. Ich habe auch Zweifel, dass bei der Mitgliederbefragung alles mit rechten Dingen zugegangen ist", meint Walter Holzer zutiefst enttäuscht. Der ehemalige stellvertretende Bezirksvorsitzende und Träger der Viktor-Adler-Plakette fasst die Stimmung unter den Altgedienten Parteimitgliedern zusammen. Er ging sogar einen für ihn radikalen Schritt und stellte seine Parteimitgliedschaft ruhend, stellt aber fest: "Ich bin und bleibe überzeugter Sozialdemokrat."
"Beschämend. Was soll man da noch sagen."
Rudi Westermayer
So wie ihm, geht es wohl gerade vielen in den roten Reihen. "Beschämend. Was soll man da noch sagen, sowas darf nicht passieren", zeigt sich Rudi Westermayer sprachlos über die letzten Ereignisse in seiner Partei. Auch wenn der Babler-Unterstützer sich über den nunmehrigen Ausgang freut, sieht er eine massive Spaltung. "Es wird einen kompletten Neustart bei einem Gründungsparteitag brauchen", blickt er als "gnadenloser Zweckoptimist" per Eigendefinition aber konstruktiv in die Zukunft. Diesen Parteitag kündigte der Parteivorsitzende Andreas Babler nun auch für den kommenden Herbst an.
Starke Sozialdemokratie
Auch wenn der Unmut unter den Genossen im Bezirk spürbar ist, die Austritte beziehungsweise Ruhigstellungen von Parteimitgliedschaften im Bezirk Mistelbach sind kein Massenphänomen.
"Die Situation unter den Mitgliedern ist stabil."
Melanie Erasim
Bezirksvorsitzende und Nationalrätin Melanie Erasim stellte sich früh hinter Hans Peter Doskozil. Ihrer Wahrnehmung nach ist der Parteitag fair und frei von Untergriffen abgelaufen. Nun will sie mit aller Kraft an die Zukunft denken, auch unter einem Vorsitzenden Andreas Babler: "Gerade die Situation rund um die kika/Leiner Gruppe zeigt, wie dringend es eine starke Sozialdemokratie braucht."
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