Widerstand gegen Kostenexplosion

- Hannes Schwarzenberger
- Foto: privat
- hochgeladen von Karina Seidl-Deubner
Wolkersdorfs Volksschul-Bau kostet noch vor Baustart mehr als das Doppelte.
WOLKERSDORF. Vor 40 Jahren noch der Stolz der Wolkersdorfer ist die Volksschule heute in die Jahre gekommen. Auch das Platzangebot der zwölf Klassen wird der wachsenden Gemeinde nicht mehr gerecht. Eine Sanierung inklusive Erweiterung wird unumgänglich. 7,2 Millionen Euro waren für das Projekt im Finanzplan anberaumt. Jetzt stehen bereits 16,5 Millionen Euro im Raum.
Abbruchreif
"Wir rechnen nun mit 30 bis 60 Prozent Abbruch", erklärt Christian Schrefel von der WUI seine Bedenken. Er ist sicher: ein Neubau kommt der Gemeinde billiger. Und das will er auch geprüft haben. Gemeinsam mit der Bürgerliste Mit:uns werden nun Unterschriften gesammelt, um die Neubauvariante durchrechnen zu lassen.
"Die Bürgermeisterin setzte auf Zeitdruck. Jetzt ist schon klar, dass ein Baubeginn frühestens im Sommer 2018 stattfindet", will Schrefel übereilten Beschlüssen entgegenwirken.
Hannes Schwarzenberger von der Bürgerliste Mit:uns stimmt zu: "Bevor wir Grundsatzbeschlüsse fassen, muss zuerst der Finanzplan angepasst werden." Schwarzenberger ärgert sich, dass alles unter enormem Zeitdruck geschehen muss anstelle einer langfristigeren gründlicheren Planung. Auch er plädiert für einen Neubau.
Mehrkosten
Bürgermeisterin Anna Steindl wirft den beiden Oppositionsparteien Verzögerung vor, die der Stadtgemeinde teuer zu stehen kommen werde. In einer Aussendung warnt sie die Bevölkerung, die Petition der Grünen zu unterstützen. Jetzt schon seien 400.000 Euro in das Projekt geflossen. "Die Kosten einer Volksbefragung liegen erfahrungsgemäß bei zusätzlichen rund 20.000 Euro", rechnet Steindl vor.
Kostencheck Schulbau
Schulbauten in vergleichbarer Größenordnung stehen auch in der näheren Umgebung auf der Agenda. In Gänserndorf wurde erst vor Kurzem ein Neubau mit neun Klassen und vier Hortgruppen bewilligt. Kostenfaktor rund sieben Millionen Euro inklusive Einrichtung und Außenanlagen, exklusive Planung.
Aber es geht auch teurer: In Strasshof plant man einen Campus um knapp 30 Millionen Euro für 28 Klassen.


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