Zwölfter Wien Marathon
Ungersdorfs Appel rennt wieder

- Foto: Appel
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UNGERNDORF. Groß war die Freude vieler Hobby-Athleten, als der legendäre Vienna City Marathon nach der Corona-bedingten Absage 2020 heuer wieder stattfinden durfte. Mittendrin im Geschehen wie immer der Ungerndorfer Ortsvorsteher Thomas Appel, der seinen zwölften Wien Marathon - und seinen 31. Marathon insgesamt! - absolvieren konnte.
Lange Pause
Nach zweieinhalb Jahren ohne „echten“ Marathon startete Appel top-vorbereitet und ebenso motiviert die 42,195 Kilometer durch Wien, wobei das sehr hoch angesetzte Ziel von einer Laufzeit unter 3 Stunden und 30 Minuten den Bedingungen zum Opfer fiel, wenn auch nur sehr knapp: „Leider waren die Temperaturen von Beginn an für eine absolute Spitzenzeit zu hoch, die Hitze machte vielen Läufern zu schaffen und auch ich musste auf den letzten Kilometern mein Durchschnittstempo leider etwas drosseln… nichtsdestotrotz bin ich mit dem Ergebnis von 3 Stunden und 33 Minuten sehr zufrieden“.
Zumal der 41-jährige Sportler „den Event sehr genießen konnte. Auch im Zielbereich fühlte ich mich anschließend wohl, die Schmerzen hielten sich in Grenzen und das Finisher-Bier schmeckte ausgezeichnet“.
31mal über Marathondistanz
Berechtigter Stolz also im Hause Appel. Auch weil der 38. VCM seinen bereits 31. Lauf über die volle Marathondistanz darstellte. Und nicht der letzte bleiben wird: „Solange ich mich fit fühle und der Körper mitspielt, möchte ich der Lauf-Szene noch länger erhalten bleiben. Es macht mir extrem viel Spaß und stellt einen guten Ausgleich zum teilweise harten Arbeitsalltag dar. Laufen kann vielleicht nicht die Welt retten, aber hin und wieder meine Seele“ schmunzelt der gelernte Maurer und Polier.
Seit 2009 war Appel bei jedem Wien-Marathon dabei, seinen schnellsten schaffte er 2013 in 3 Stunden und 18 Minuten, „obwohl ich nur drei Wochen vorher in Antalya einen Marathon in 3h22 gemacht habe“. Als seine tollsten – und verrücktesten – Lauf Abenteuer bezeichnet Thomas den Neujahrsmarathon im Schweizer Schlieren „mit Stirnlampe durch die Finsternis“ sowie den Eismeermarathon im norwegischen Tromso, wo ihm „bei minus 14 Grad Finger und Nase eingefroren sind“. Schöne Laufausflüge führten ihn auch nach Malta, Amsterdam, Tiberias, Barcelona oder Paris, als skurril blieb ihm der „Indoor Marathon“ in den Hallen der Messe Wien in Erinnerung.
Leiser treten - nein danke
Folglich wollte der dreifache Familienvater 2021 „eigentlich etwas ruhiger angehen“, mittlerweile hat er heuer aber auch schon wieder 47 halbe 7 Läufe über 30 km und zwei ganze Marathons in den Beinen, wenngleich der Großteil nur „virtuell“ stattfinden konnte, was bedeutet, dass jeder Teilnehmer an seiner eigenen Laufstrecke via Handy App teilnimmt. Einen solchen „virtuellen Lauf“ hat er in seiner Heimatgemeinde sogar mit-initiiert: Den Laaer „Lauf um die Burg“, der Anfang September sein erfolgreiches Debüt feiern durfte.
Zufrieden zurücklehnen also? Ja, aber nur kurz. Für das kommende Jahr hat Appel nämlich bereits einige konkrete Ziele. Der Thermenmarathon im deutschen Bad Füssing steht da ebenso am Plan wie der Wings For Life oder andere Benefizläufe. Und natürlich der Vienna City Marathon. Es wird sein 13. werden. Und vermutlich nicht sein letzter.
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