Mistelbach
Bank stoppt spusu Hotelprojekt
„Ein 4 Stern Superior Hotel ist im Weinviertel nicht wirtschaftlich zu führen“
MISTELBACH. Acht Minuten reichten Wolfgang Kleemann, Generaldirektor der Österreichischen Hotel- und Tourismusbank, aus um über die Wirtschaftlichkeit eines 4 Stern Hotels im Weinviertel zu entscheiden. Er sieht sie nicht. "Abgelehnt wurde das Projekt ohne dass die detaillierten Projektunterlagen, bestehend aus Hotelkonzept und Businessplan von der ÖHT überhaupt gesichtet worden war. Herr Kleemann glaubt einfach nicht an die Region", zeigen sich Andrea und Franz Pichler zutiefst enttäuscht. Seit 15 Jahren begleitet die Olgersdorfer Unternehmer der Traum vom eigenen Hotel in ihrer Heimat. "Besonders das letzte Jahr haben wir uns intensiv damit beschäftigt und viel Geld in Expertise von Tourismusprofis und Architekten gesteckt", verweist das Ehepaar auf das breite Fundament ihres Projekts.
Viel Geld aus eigener Tasche
Angedacht war ein Eigenkapital von 10 Millionen Euro und zwei Millionen Euro Investitionsförderung vom AWS. Der Rest sollte mit Darlehen finanziert werden. Aber dazu wäre ein positives Gutachten der ÖHT notwendig gewesen. „Unser Return on Investment war nach zwölf Jahren geplant“, erklärt Andrea Pichler. Erstellt wurde das Hotelkonzept und der dazugehörige Businessplan von einem erfahrenen Consulting-Unternehmen, das bereits über 200 Hotelprojekte erfolgreich betreut. „Diese Unterlagen dokumentieren die Wirtschaftlichkeit eindeutig“, erklärt Andrea Pichler.
Trotz Unterstützung des Landes und der Gemeinde stoppt die ÖHT nun das Projekt. "Uns wurde mit auf dem Weg gegeben, dass wir doch ein 3 Stern Hotel Superior bauen sollen. So was ginge in der Region", fasst Franz Pichler die Reaktion zusammen. Andrea Pichler ergänzt: „Anscheinend ist man nicht an der Weiterentwicklung unserer Heimat interessiert. Wir haben uns nun schweren Herzens entschieden, auf unser spusu Hotelprojekt im Weinviertel zu verzichten.“
Zur Historie
Zunächst war das Hotelprojekt in Asparn an der Zaya geplant. Doch für den ins Auge gefassten Standort gab es keine Bewilligung für eine Umwidmung. Kurze Zeit später wurde der Standort in Mistelbach der Unternehmerfamilie vom Land Niederösterreich angeboten. Auch mit der Lokalpolitik war man sich einig. Ebenso befürworteten große Teile der Bevölkerung das Projekt, das dem Tourismus in der Region neue Impulse geben und damit zur Entwicklung des Weinviertels beitragen sollte.
1 Kommentar
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.