Westermayer: rund 10.000 Euro wurden Büroangestellten für Überstunden nachgezahlt

Foto: AK Mistelbach

Eine 38-jährige Büroangestellte war Bereichsleiterin in einem Handelsbetrieb. Sie wurde vom Dienstgeber gekündigt und während der Kündigungsfrist freigestellt. Sie wandte sich zur Überprüfung des Dienstvertrages und der Endabrechnung an die Bezirksstelle Mistelbach. Die Kontrolle unserer ExpertInnen kam zum Ergebnis, dass viele Überstunden nicht abgerechnet waren. Deshalb hat die AK beim Dienstgeber interveniert und alle offenen Ansprüche eingefordert. „Der Dienstgeber zeigte sich sofort bereit, 5.268,74 Euro netto für die letzten 6 Monate zu zahlen. Er überwies auch den Betrag an die Dienstnehmerin. Jedoch hatten wir ein Jahr geltend gemacht und wir konnten auch beweisen, dass dies zeitgerecht geschehen ist“, berichtet AK-Bezirksstellenleiter Rudolf Westermayer. Aufgrund einer Nachintervention wurden weitere 4.602,79 Euro nachgezahlt. „Dieser Erfolg war nur möglich, weil die Dienstnehmerin genaue Arbeitsaufzeichnungen geführt hatte. Leider ist es kein Einzelfall, dass große Handelskonzerne erst nach einer Intervention Überstunden nachzahlen“, so Westermayer.

Bilanz 1. Halbjahr 2018 – Bezirk Mistelbach
Leistungen für die Mitglieder im Überblick
Beratungen: 2.410
Im Arbeits- und Sozialrecht eingebracht 526.743 Euro
Davon Insolvenzvertretung: 428.418 Euro
Für die Mitglieder insgesamt erreicht: 898.115 Euro

Insgesamt hat die Bezirksstelle im 1. Halbjahr rund 898.000 Euro für ArbeitnehmerInnen der Region erstritten, sagt Bezirksstellenleiter Rudolf Westermayer. „Das umfasst sowohl die Steuerrückholaktion wie den KonsumentInnenschutz. Den größten Brocken macht naturgemäß unsere Hilfe bei Problemen am Arbeitsplatz oder in sozialrechtlichen Fragen aus.“ Insgesamt haben sich 2.410 Ratsuchende an die Bezirksstelle gewandt. „Das zeigt, wie wichtig wir als Anlaufstelle in allen Lebenslagen sind“, sagt Westermayer. Dieses Profil habe man auch mit zahlreichen Veranstaltungen geschärft. „Vor allem die Kulturveranstaltungen und die Infoveranstaltung „AusBildung bis 18“ waren sehr gefragt“, bilanziert er die Vielzahl von Veranstaltungen, die von AK-ExpertInnen im Bezirk durchgeführt werden.

39,5 Mio. Euro für Beschäftigte in ganz Niederösterreich
Landesweit hat die AK Niederösterreich 78.000 ArbeitnehmerInnen im ersten Halbjahr 2018 bei Problemen am Arbeitsplatz oder in sozialrechtlichen Fragen geholfen. „Wir haben mehr als 39 Millionen Euro für sie erkämpft“, so AK Niederösterreich-Präsident und ÖGB NÖ-Vorsitzender Markus Wieser. „Tausende ArbeitnehmerInnen wandten sich heuer an die AK Niederösterreich, nachdem ihnen der Arbeitgeber zum Beispiel geleistete Überstunden nicht bezahlt hatte. 3.300 brauchten Unterstützung, nachdem ihre Firma in Insolvenz gegangen war“, so Wieser.

12 Stunden-Tag und 60 Stunden-Woche erhebliche Belastungen für die ArbeitnehmerInnen
Häufig wenden sich ArbeitnehmerInnen an die AK-ExpertInnen, da ihnen monatelang, mitunter oft jahrelang, geleistete Arbeits- und Überstunden nicht ausbezahlt wurden. Erhebungen zu Folge wird jede fünfte Mehr- oder Überstunde weder bezahlt, noch gibt es dafür Zeitausgleich. „Hier wird den ArbeitnehmerInnen mitunter sehr viel Geld vorenthalten“, so Wieser. Durch das von der Bundesregierung durchgepeitschte Arbeitszeitgesetz - Stichwort 12-Stunden-Tag und 60-Stunden-Woche – kommen hier weitere erhebliche Lohneinbußen auf die ArbeitnehmerInnen zu. „Und dass bei der Ableistung von Mehrstunden von Freiwilligkeit gesprochen wird, hat mit der Realität nichts zu tun und ist eine Verhöhnung der ArbeitnehmerInnen“, sagt Wieser. Komme ein Beschäftigter dem Wunsch des Arbeitgebers nämlich nicht nach, müsse er natürlich mit Nachteilen rechnen, was bis zur Kündigung führen kann.

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